In manchem hatte er ja recht, er war gegen Proporz, Postenschacher usw. Das ist sein Vermächtnis. So wird auch von bürgerlichen Kommentatoren Jörg Haider hinterhergedacht. Inzwischen tut sich aber einiges in seinem Kärntner Biotop. Da ist zunächst die Tatsache, dass in der vom Land unterstützten Gedenkausstellung Nazi-Propaganda betrieben wird.

Haiders Vater habe "vor dem Faschismus" ins Ausland fliehen müssen. Der glühende Nazi ging nach Hitler-Deutschland und beteiligte sich 1934 von dort aus an einem NS-Putsch gegen das Regime Dollfuß (der ermordet wurde). Nach dem Krieg, so der Ausstellungstext, habe das Ehepaar Haider unter den "Systemparteien" SPÖ und ÖVP gelitten. "Systemparteien" war ein klassischer Nazi-Ausdruck. Die Verfolgung bestand darin, dass Herr Haider senior in den 90er-Jahren von der Republik (Unterschrift Klestil) eine "Ehrenmedaille" bekam. Gut, derlei regt, vor allem in Kärnten, niemanden auf. Jetzt laufen aber um den Verkauf der Hypo Alpe Adria durch Landeshauptmann Haider staatsanwaltschaftliche Hausdurchsuchungen. Man kann auf diesen Teil von "Haiders Vermächtnis" gespannt sein.(Hans Rauscher, DER STANDARD, Printausgabe, 17./18.10.2009)