Sao Paulo - Neun Tore in neun Minuten - das kam dem Fußballverband des brasilanischen Bundestaates Maranhao spanisch vor. Viana Esporte Clube lag am Donnerstag in der Regionalliga-Partie gegen Chapadinha zehn Minuten vor Schluss mit 2:0 in Führung, als den bereits daniederliegenden Gegner ein beispielloser Zusammenbruch ereilte: Endstand 11:0. Das Ergebnis reichte Viana, um sich aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem Erzrivalen Moto Clube die Meisterschaft des nordöstlichen Bundesstaats zu sichern.

"Es gab einen allgemeinen Stromausfall in der Mannschaft", versuchte Chapadinha-Direktor Gil Lopes die plötzliche Apathie seiner Mannschaft zu erklären. Er wies alle Verdächtigungen zurück, seine Spieler könnten dem Gegner zum Sieg verholfen haben. "Wir fragen uns alle, was passiert ist." Auch der siegreiche Viana-Trainer, Braide Ribeiro beteuerte, alles sei mit rechten Dingen zugegangen. "Viana hat seine Verpflichtung erfüllt. Wollen Sie uns dafür bestrafen, dass wir gewonnen haben", fragt er achselzuckend.

Der Präsident des regionalen Verbandes, Alberto Ferreira, sieht das anders. "Ich glaube, das war ein Skandal, eine Sache, die den Fußball in Maranhao demoralisiert. Jeder weiß, dass Chapadinha unter normalen Umständen nicht mit diesem Rückstand verloren hätte. Wir werden untersuchen, was passiert ist, und den Fall dann der Sportjustiz zuführen", so Ferreira am Freitag. (red/APA)