Harare - Die Justiz in Simbabwe hat den Prozess gegen den engsten Vertrauten von Ministerpräsident Morgan Tsvangirai auf unbestimmte Zeit verschoben. Der designierte Vize-Landwirtschaftsminister Roy Bennett sollte sich eigentlich ab Montag wegen Terrorismusverdachts verantworten, seine Anwälte erreichten am Samstag aber einen Aufschub. Damit solle der Verteidigung mehr Zeit zur Vorbereitung eingeräumt werden, sagte Bennetts Anwältin Beatrice Mtetwa in der Hauptstadt Harare.

Ein Gericht in Mutare im Osten des Landes hatte am vergangenen Mittwoch die erneute Inhaftierung Bennetts angeordnet. Am Freitag kam er durch eine Entscheidung des Obersten Gerichts gegen Kaution wieder auf freien Fuß. Seine Festnahme im Februar erfolgte nur eine Stunde, bevor der Staatspräsident Robert Mugabe von der Partei Afrikanische Nationalunion von Simbabwe - Patriotische Front (ZANU-PF) die Regierung der nationalen Einheit unter Einschluss von Tsvangirais Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) vereidigte.

Der Fall Bennett steht symbolisch für die vielen ungeklärten Streitfragen zwischen dem langjährigen Machthaber Mugabe und der früheren Oppositionsbewegung um Tsvangirai. Aus Protest gegen die erneute Festnahme Bennetts hatte Tsvangirai die Zusammenarbeit mit der ZANU-PG am Freitag ausgesetzt. (APA)