Karlsruhe - Wegen Verstoßes gegen das Handelsembargo mit dem Iran hat die deutsche Bundesanwaltschaft Haftbefehl gegen einen 52 Jahre alten Iraner erwirkt. Der Mann soll Technik zum Waffenbau in sein Heimatland geschmuggelt haben. Dabei handelt es sich um sogenannte Sinteröfen, die zur Herstellung von Technologie für Raketenträgersysteme verwendet werden können, wie die Bundesanwaltschaft am Wochenende mitteilte.

Der 52-Jährige soll zwei Öfen im Wert von je 1,4 Millionen Euro in den Jahren 2007 und 2008 aus Deutschland in den Iran gebracht haben. Unterstützt vom Zollkriminalamt hatte die Bundesanwaltschaft am Freitag Wohn- und Geschäftsräume in den Bundesländern Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Bayern durchsuchen lassen.

Drei Verdächtigte

Die Ermittlungen richteten sich gegen den Iraner Mohsen A. sowie einen 49-jährigen Deutsch-Iraner und einen 64-jährigen Deutschen, wie es in der Mitteilung hieß. Man werfe den drei Männern vor, gemeinschaftlich zwei Verbrechen nach dem Außenwirtschaftsgesetz begangen zu haben.

A. ist den Angaben zufolge Geschäftsführer einer iranischen Firma. Nach einem ersten Schmuggel 2007 sollen die Beschuldigten im Juli 2008 einen weiteren Ofen über einen Scheinempfänger in Asien, der zur Täuschung der deutschen Exportkontrollbehörden als endgültiger Empfänger angegeben worden sei, an eine Firma in den Iran geliefert haben. Diese sei in das iranische Trägertechnologieprogramm involviert, schrieb die Bundesanwaltschaft weiter.

Mohsen A. wurde dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der wegen der Ausfuhr im Juli 2007 Haftbefehl erließ und Untersuchungshaft anordnete. (APA/AP)