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Herzog: "Sie müssen mindestens die Leistung abrufen, die sie gegen Salzburg gezeigt haben. Dann ist etwas möglich"

Foto: APA/ Fohringer

Wien - Andreas Herzog, der österreichische Fußballer mit den meisten Einsätzen in der deutschen Bundesliga, blickt mit Spannung dem Europa-League-Duell am Donnerstag (19 Uhr) zwischen der Wiener Austria und seinem langjährigen Arbeitgeber Werder Bremen entgegen. Der 41-Jährige glaubt an die Chance der Austrianer - allerdings nur im Falle einer absoluten Topleistung. "Sie müssen mindestens die Leistung abrufen, die sie gegen Salzburg gezeigt haben. Dann ist etwas möglich", meinte Herzog.

Am Samstagabend hatte die Austria eine überzeugende Partie gezeigt und Meister Salzburg im Bundesliga-Schlager mit 1:0 bezwungen. "Das war extrem wichtig fürs Selbstvertrauen der Austria. Denn dadurch wissen sie, dass sie auch einen extrem guten Gegner schlagen können. Gegen Bremen wird aber noch ein bisschen mehr notwendig sein", erklärte der österreichische Rekord-Nationalspieler (103 Länderspiele), der von 1992 bis 1995 (u.a. Meister 1993, Cupsieger 1994) und von 1996 bis 2001 (u.a. Cupsieger 1999) bei Werder gespielt hat und in der Bundesliga in insgesamt 264 Partien 59 Tore erzielt hat. Auch Herzog weiß, dass für die Austria, die in ihren ersten beiden Partien der Gruppe L nur einen Punkt ergattert hat, ein Sieg gegen die Bremer eigentlich schon Pflicht ist. Die Deutschen befinden sich hingegen nach zwei Siegen voll auf Kurs Richtung Sechzehntelfinale, das die Top-Zwei jeder Gruppe erreichen.

Den Bremer Langzeit-Trainer Thomas Schaaf kennt Herzog aus vielen gemeinsamen Jahren in Bremen sehr gut. Der 48-Jährige, der seit 1999 als Cheftrainer von Werder fungiert, ist für Herzog die Idealbesetzung an der Weser. "Schaaf hat immer den Blick fürs Wesentliche, er verliert nie die Nerven. Und er kann vor allem mit jungen, talentierten Spielern sehr gut umgehen. Das hat man damals bei Diego gesehen und ist jetzt bei Özil genauso", so Herzog, der Werder deshalb auch als idealen Arbeitgeber für den derzeit verletzten 22-jährigen ÖFB-Teamverteidiger Sebastian Prödl sieht.

Die aktuelle Spielweise der Norddeutschen bezeichnet Herzog, aktuell Österreichs U21-Teamchef, als "seriöser" als noch in der vergangenen Saison. "Werder ist vom Hauruck-Fußball ein wenig abgekommen und agiert ein bisschen solider und seriöser. Die Spiele von Werder waren wunderbar anzuschauen, aber hinten waren sie eben extrem anfällig. Das hat sich jetzt geändert", analysierte Herzog. Der letzte Bremen-Besuch von Herzog "ist ehrlich gesagt schon länger her, in nächster Zeit muss ich wieder mal hin". Im Rahmen der Austria-Partie am 5. November in Bremen wird es aber wieder nichts, denn Herzog wird als Experte des TV-Senders Sky seinen Dienst im Studio in München verbringen. (APA)