Chicago/Innsbruck - Noch handelt es sich um erste Ergebnisse. Aber sinnvoll wäre ein solches System auf jeden Fall für bestimmte Patienten mit Prostatakrebs: Urologen und Nanotechnologie-Experten der Northwestern University in Chicago haben unter Mithilfe von Medizinern der Universitätsklinik für Urologie an der Med-Uni Innsbruck ein System entwickelt, mit dem man das prostataspezifische Antigen (PSA) in bis zu 300-mal geringeren Konzentrationen nachweisen kann als bisher.

Das Problem der bisherigen PSA-Tests: Bei Patienten sinken nach Entfernung der Prostata wegen eines Karzinoms die Werte so tief ab, dass man ein eventuelles Restrisiko bzw. den Beginn eines Rückfalls erst relativ spät erkennen kann.

Das neue Verfahren, das die Forscher in der US-Wissenschaftszeitschrift PNAS heute vorstellen: Antikörper, die PSA binden und dann gemessen werden können, werden an ultrakleine Gold-Nanopartikel gebunden. Das System senkt die Detektionsschwelle auf einen 300-mal niedrigeren Wert.

Bei 18 Patienten zeigte sich, dass nach der Operation geringste gleichbleibende Werte an PSA dafür sprachen, dass das Karzinom nicht mehr wiederkehrte. Hingegen zeigte ein Anstieg von einem extrem niedrigen Wert ein Risiko für einen Rückfall auf. Es handelt sich noch um sehr frühe Befunde, die noch durch große Studien erhärtet werden müssen. (DER STANDARD, Printausgabe, 20. 10. 2009)