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Thomas Schaaf hat sich "intensiv mit der Austria beschäftigt".

Foto: EPA/CARMEN JASPERSEN

Bremen - Thomas Schaaf und Werder Bremen, das gehört einfach zusammen. Seit 1. Juli 1972, damals war Schaaf ein 11 Jahre alter Nachwuchsfußballer, ist das Werder-Urgestein Teil des Clubs. Seit mehr als zehn Jahren - Amtsantritt am 10. Mai 1999 - fungiert Schaaf als Cheftrainer der Norddeutschen. Als "Feuerwehrmann" und Nachfolger von Felix Magath rettete Schaaf Werder zunächst vor dem Abstieg und feierte dann in der Folge große Triumphe. U.a. 2003/04, als Schaaf Werder zum deutschen Double und damit zur erfolgreichsten Saison der Clubgeschichte führte.

Am Donnerstag (19 Uhr) gastiert Schaaf, von 1979 bis 1994 Abwehrspieler bei den Bremern, mit Werder am 3. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase in Wien, der Spitzenreiter der Gruppe L ist beim aktuellen Schlusslicht Austria Wien zu Gast. Der 48-Jährige sprach im Interview  über das Match im Horr-Stadion, den aktuellen Erfolgslauf seiner Mannschaft sowie über Sebastian Prödl und Martin Harnik.

Sie haben vor ziemlich genau 20 Jahren Ende Oktober 1989 im UEFA-Cup mit Werder in Wien gegen die Austria gespielt, haben Sie noch Erinnerungen?

Schaaf: Die Erinnerungen sind ehrlich gesagt nur mehr sehr knapp. Ich weiß nur noch, dass die erste Partie in Bremen ganz gut gelaufen ist (5:0, Anm.), vor der zweiten in Wien (0:2, Anm.) war eigentlich schon alles erledigt.

Wie sieht der Fahrplan Ihrer Mannschaft vor dem Spiel am Donnerstag in Wien aus?

Schaaf: Bei einem Blick auf unseren Terminplaner sieht man, dass wir alle drei Tage ein Match haben. Aber wir, die Führungsriege des Vereins, hat sich natürlich schon intensiv mit der Austria beschäftigt. Es wird ganz sicher nicht leicht für uns in Wien. Das zeigt schon allein die Tatsache, dass die Austria in dieser Saison bisher nur gegen Salzburg und Kärnten verloren hat. Wir wissen, dass die Austria tolle Leistungen zeigen kann und über gute Einzelspieler verfügt.

Ihr Team ist seit 13 Pflichtspielen unbesiegt. Liegt es vor allem daran, dass Sie in dieser Saison mehr Wert auf die Defensive legen?

Schaaf: Gegentore kriegt man nie gerne, das war auch letzte Saison so. Aber wir haben derzeit einfach eine gute Harmonie in der Mannschaft. Wir können derzeit realisieren, was wir uns vorstellen. Wir wollen aber nicht nur hinten gut stehen, sondern weiter unserem Spiel treubleiben, also auch offensiv etwas bieten.

Wie geht es Sebastian Prödl nach seiner Verletzung (Operation im rechnten Knie, Anm.), ist er ein Thema fürs Match am 5. November in Bremen?

Schaaf: Er ist jetzt gerade einmal ins Training eingestiegen. Man muss schauen, was sich ausgeht. Natürlich würde es uns freuen, wenn er gegen ein Team aus seinem Land spielen könnte, aber das wird eine enge Geschichte.

Abgesehen von dieser Verletzung, wie beurteilen Sie die Entwicklung von Prödl?

Schaaf: Zu Beginn hat Sebastian geglaubt, er schaut sich die Sache hier in Bremen erst einmal an. Aber dann hat er schnell gemerkt: 'Hoppla, die erwarten ja da etwas von mir.' Und dem will er auch gerecht werden. Im vergangenen Jahr hat sich Sebastian sehr stark weiterentwickelt. Er ist auf sehr viele Einsätze gekommen. Wenn er wieder fit ist, dann wollen wir diesen Weg mit ihm weitergehen. Wir erwarten uns noch sehr viel von ihm.

Martin Harnik wurde zum Zweitligisten Düsseldorf verliehen, ist das derzeit der ideale Ort für ihn und seine Entwicklung?

Schaaf: Bei Martin ist es rasant hochgegangen, der Aufstieg war sehr schnell. Jetzt muss er schauen, dass er wieder zu seinem Spiel findet und konstant aufzeigt. Wir sind nach wie vor überzeugt, dass Martin über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt.

Sie sind seit Ihrer Kindheit bei Werder Bremen. Hat es Sie nie gereizt, zu einem anderen Club zu wechseln?

Schaaf: Ich habe mit Bremen viele schöne Erfolg gefeiert. Wieso soll ich mich dann wegbewegen von diesem Club? Und auf der anderen Seite sehe ich, dass hier in Bremen noch einiges zu bewerkstelligen ist. Wie lange ich noch bei Bremen bleibe weiß ich nicht. Das wird sich zeigen. (APA)