Kiste ein, schnell an allen mit "Silvester" attributierten Spezialprogrammen vorbeigezappt - was dauern kann. Vielleicht entdecken Sie doch noch das Faszinierende am "Stadl" oder den Charme André Rieus und können endlich mitreden beim nächsten Großfamilientreffen. Falls der Mut dazu fehlt, oder der Nerv, oder Sie gar keine Familientreffen mögen, bleiben Alternativen.

Nicht viele. Serienjunkies ohne Anspruch auf Neues könnten beim "Married with Children"-Marathon hängenbleiben. Wer lieber keine geschundenen No'Mams sehen will und nichts vom witzigen, aber abgedroschenen Geschlechtergerangel à la Bundy hält - hält es mit Musik? Musik, und tatsächlich nicht nur Schlager oder Volkstümmeleien, ist ganz groß zu Silvester!

3sat, der Hort der kulturell Unterfütterten, gibt den Ton an: Da lässt man nach den großen alten - toten - Männern Elvis und Frankieboy die kanadische Stimme des Untergangs erklingen. Die göttliche Céline live in Las Vegas. Tränen werden fließen!

Aber Dion ist nur die erste Sirene, die zu einer langen Nacht der Sängerinnen lockt: Tina Turner, die Chance, sie "One Last Time in Concert" zu sehen. Dann Auftritt Kylie Minogue. Move your Body! Yeah! Christina Aguilera übernimmt gegen 1 Uhr das Mikro. Dass das gute Mädchen Rihanna auch schlimmfingrige Saiten aufziehen kann, hören und sehen Sie vor der "Beyoncé Experience".
Nelly Furtado kommt als nächste dran, und wer bei so viel inspirativem Talent on Stage ihr eigenes noch nicht entdeckt hat und nicht schon über einem überzeugend formulierten Brief an die Starmania-Jury brütet, erlebt auch noch die Sugababes. Und Alanis Morissette, mit alten und neuen Songs - "ironisch", passt super zum Jahreswechsel ;)

Wer wirklich so lange durchhält, kann gleich aufbleiben und (kater)frühstücken. Der Rest hat sich sowieso früher in den Schlaf singen lassen. Apropos lange, früher, heute, nächstes Jahr: Zeit - vor dem TV-Gerät in der Silvesternacht - können Sie auch lehrreich verbringen.
Wie das geht, ja, wie Zeit an sich funktioniert, erfahren Sie auf Vox knapp nach Mitternacht.
Also, Prosit Neujahr, Fernsehaugen! (bto/dieStandard.at/31.12.2008)