Saalfelden - Schon vor fünf Jahren hatte Leoluca Orlando auf die Frage nach der größten Gefahr für die italienische Demokratie ohne Zögern einen Namen parat: Silvio Berlusconi. Und Orlando ist nicht irgendwer, der ehemalige Bürgermeister von Palermo ist einer der Mafiajäger im südlichen Nachbarland. Bei den Österreichischen Sicherheitstagen in Saalfelden (Mittwoch bis Freitag) ist der mittlerweile auch als Buchautor erfolgreiche Italiener diesmal der Stargast. Er wird einen Blick in die Zukunft des Kampfes gegen die organisierte Kriminalität werfen.

Künftige Szenarien für die innere Sicherheit der EU sind überhaupt das Hauptthema der dreitägigen Tagung, die vom Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) heuer bereits zum 30. Mal veranstaltet wird. Auf dem Programm steht unter anderem, wie Europol und das deutsche Bundeskriminalamt mögliche Folgen der Wirtschaftskrise einschätzen. Von heimischer Polizeiseite gibt es überraschenderweise keine Beiträge.

Für Michael Sika (76), den Sicherheitsgeneraldirektor im Ruhestand, ist es die letzte Tagung als KSÖ-Präsident. Sein Nachfolger dürfte aus dem Bankensektor kommen. (simo, DER STANDARD Printausgabe, 21.10.2009)