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Eine Erhöhung der Zugspreise ist für 71 Prozent nicht akzeptabel.

Foto: APA/Fohringer

Wien - Die ÖBB hat sich mit einer Serie von Pleiten und Skandalen in das Gedächtnis von potenziellen oder tatsächlichen Bahnkunden eingebrannt. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Imas im Auftrag der ÖVP durchgeführt hat.

In der Umfrage, die am vorigen Freitag durchgeführt wurde und sich auf 457 Telefoninterviews stützt, gaben 71 Prozent an, dass eine eventuelle Fahrpreiserhöhung für sie vom Grundsatz her nicht akzeptabel sei. Nur zehn Prozent hätten nichts dagegen.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten (73 Prozent) gaben an, dass sie das durchschnittliche Pensionseintrittsalter der Eisenbahner von 52 Jahren für zu niedrig halten, nur 17 Prozent für zeitgemäß. Für 47 Prozent ist auch klar, dass Gewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl über die Krankendatenaufzeichnungen bei den Eisenbahnern informiert war. 20 Prozent sagen, er habe nichts davon gewusst.

Kritik am Verhalten der Gewerkschaft

Kritik gibt es am Verhalten der Gewerkschaft in der Affäre um die Krankenstände generell: 51 Prozent gaben an, dass die Gewerkschaft ihre Aufsichts- und Schutzfunktion für die Belegschaft nicht zufriedenstellend erfüllt hat.

In Sachen Einfluss ist das Urteil der Befragten auch klar: 49 Prozent glauben, dass das Management bei der ÖBB die größere Macht hat, 22 Prozent die Gewerkschaft.

Schlecht kommt Infrastrukturministerin Doris Bures (SP) weg. 67 Prozent sagen, dass die Ministerin bei Missständen in der ÖBB nicht konsequent durchgreift. (stro, DER STANDARD Printausgabe, 21.10.2009)