Wolfgang Nadvornik ist Vorstand der Abteilung für Betriebliche Finanzierung, Geld- und Kreditwesen an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Gemeinsam mit langjährigen wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des Lehrstuhls beleuchtet er ihm top-aktuellen "Praxishandbuch des modernen Finanzmanagements" Aspekte der Kapitalbeschaffung und -verwendung.

Nach der Einleitung werden den Leserinnen und Lesern in sechs Kapiteln die Grundlagen der Mittelverwendung (Investition) und Mittelbeschaffung (Finanzierung) näher gebracht. Zahlreiche Instrumente der Außenfinanzierung (Kredit, Leasing oder auch kapitalmarktorientierte Finanzierungsformen wie die Kapitalerhöhung u.a.) genauso wie der Innenfinanzierung (Gewinneinbehaltung, Rückstellungsfinanzierung etc.) werden analysiert, das Kapitel 4 widmet sich der damit in engem Zusammenhang stehenden Jahresabschlussanalyse, sowohl was deren rechtliche Anforderungen als auch deren Kennzahlen und Werkzeuge betrifft.

Im Kapitel 6 geht es um Wertpapiere: Finanzmärkte werden vorgestellt und Wertpapiere - neben Aktien und Anleihen auch derivative Instrumente wie Futures, Forwards oder Swaps. Im letzten Kapitel wird den Grundlagen und dem Ablauf einer Unternehmensbewertung auf den Zahn gefühlt.

Das Buch wendet sich an alle "am Finanzmanagement Interessierten - insbesondere Studierende und Praktiker", wie Nadvornik in der Einleitung schreibt. Zur besseren Verständlichkeit sei außerdem der Lesbarkeit gegenüber der wissenschaftlichen Perfektion der Vorzug gegeben worden. Optisch hervorgehoben, ziehen sich praktische Übungsbeispiele durch das ganze Buch. Wer also weniger an der Theorie, mehr an deren praktischer Umsetzung des modernen Finanzmanagements interessiert ist, kann sich rein auf die blau hinterlegten Textpassagen konzentrieren und wird noch immer einen sehr guten Überblick erhalten. (map)

W. Nadvornik, A. Brauneis, S. Grecheni, A. Herbst, T. Schuschnig: Praxishandbuch des modernen Finanzmanagements, 590 S., Linde Verlag, Wien 2009, 50 Euro

Ebenso an Studierende, die "kurz vor dem Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen", sowie an Praktiker in Unternehmen richtet sich das Buch "Konzern-Treasury" von Rutbert D. Reisch. Der Autor war 17 Jahre lang, bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2005, Chief Financial Officer des deutschen Volkswagen-Konzerns und damit Chef-Treasurer eines der größten Unternehmen Europas. Seit 2003 lehrt er als Honorarprofessor an der Wiener Wirtschaftsuniversität zum Thema "Finanzstrategien in einem Industrieunternehmen".

Reischs Buch behandelt neben den Grundlagen des Treasury die Bereiche Liquiditätsmanagement und Finanzierung, Steueroptimierung, Bilanzabgleich, Devisenmanagement, Rohmaterialhedging und Handelsfinanzierung. In den Kapiteln 1 bis 7 erfährt man so alles Wesentliche über operative Liquiditätssteuerung, Wandelanleihen, Asset-Backed Securities (ABS), Rohstoffsicherungen, die Risikoklassifizierung beim Devisenmanagement oder auch, was "Yankee Bonds" (bzw. "Samurai", "Känguruh", "Kiwi Bonds") sind. Das Kapitel 9 widmet sich den Sonderthemen "Investor Relations" und "Feindliche Übernahmen". Letzteres bespricht Reisch aus der Sicht der Zielgesellschaft: Was kann gegen einen feindlichen Übernahme-Versuch unternommen werden? Der Autor zählt mehrere Strategien auf und erörtert sie auch hinsichtlich ihrer rechtlichen Zulässigkeit in verschiedenen Ländern (Details dazu finden sich im knapp 150 Seiten schweren Anhang).

Sehr viele konkrete Fallbeispiele, aber auch persönliche Hinweise und Anmerkungen machen deutlich, dass hier ein Mann der Praxis seinen Wissens- und Erfahrungsschatz teilt. (map)

Rutbert D. Reisch: Konzern-Treasury. Finanzmanagement in der Industrie, 600 Seiten, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2009, 49,80 Euro

Im Tagungsband "Aktuelle Herausforderungen des Risikomanagements", herausgegeben von Christine Mitter und Thomas Wohlschlager, finden sich die schriftlichen Beiträge von österreichischen, deutschen und Schweizer Experten aus Wissenschaft und Praxis zur Salzburger Fachtagung "Challenge08", die sich im Dezember letzten Jahres dem Thema Risikomanagement aus vielerlei Perspektiven annäherten.

Eingeleitet wird mit einem Text zu den nationalen wie internationalen Rahmenbedingungen für das Risikomanagement. Corporate Treasury, insbesondere die Steuerung von Liquiditäts-, Währungs- und Zinsrisiken, stehen im Mittelpunkt des zweiten Beitrages. Eine Gegenüberstellung gesetzlicher Reglungen zur Risikoberichterstattung in Österreich und Deutschland schließt den Themenkomplex ab.

Dem Thema Wirtschaftskriminalität widmen sich zwei weitere Texte. Dabei geht es einerseits allgemein um das Erkennen von Warnsignalen und das Vorgehen bei anonymen Hinweisen und Verdachtsmomenten vor allem im Zusammenhang mit eigenen Mitarbeitern. Der Vorbeugung von Wirtschaftskriminalität als Teil des Risikomanagements von Finanzdienstleistern und Schutzmaßnahmen gegen außenstehende Täter wird andererseits Rechnung getragen. Das best-practice-Modell eines Schweizer Energieversorgers sowie das Management von Energie- und Rohstoffpreisrisiken und deren bilanzielle Abbildung stehen im Zentrum der letzten beiden Beiträge. (rom)

Christine Mitter/Thomas Wohlschlager (Hg.): Aktuelle Herausforderungen des Risikomanagements, 217 S., ibidem-Verlag, Stuttgart 2009, 51,30 Euro.

Der Untertitel ist Programm: Mit "Treasury Management. Betriebswirtschaftliche Grundlagen der Finanzierung und Investition" liefert Dirk Kaiser einen sehr ausführlichen, vorwiegend theoretischen Überblick. Kaiser lehrt an der Hochschule Bochum Betriebswirtschaftslehre, und wendet sich mit seinem Buch auch in erster Linie an Wirtschaftsstudenten und Berufspraktiker im Treasury.

Anhand zahlreicher Aufgaben führt der Autor in die Welt der Finanzierung ein. Kaiser versteht Finanzierung als Zustrom von Zahlungsmitteln, die in modernen Geldtauschwirtschaften Medium des indirekten Tausches sind. Vom mit seiner Umwelt in Tauschbeziehungen stehenden Unternehmen leitet Kaiser dann in das theoretische Modell des Geldkreislaufs und dem Cash Flow Statement über.

Inhaltlich stehen weiter die zentralen Instrumente der Wirtschaftlichkeitsrechnung und eine vertiefende Analyse der Zahlungsströme des Cash Flow Statements im Mittelpunkt. Den Text begleiten Case Studies, verschiedene Kästchen zur Dogmengeschichte der Wirtschaftswissenschaft sowie unzählige Tabellen, Abbildungen und (finanz-)mathematische Formeln. Für Laien ist das Werk sicher nichts, Praktiker dürften sich ob der detailreichen und gut gegliederten Übersicht aber freuen. (rom)

Dirk Kaiser: Treasury Management: Betriebswirtschaftliche Grundlagen der Finanzierung und Investition, 410 S., Gabler Verlag, Wiesbaden 2008, 29,90 Euro.

Die mittlerweile zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage von "Modernes Cash-Management. Instrumente und Maßnahmen zur Sicherung und Optimierung der Liquidität" ist ein übersichtlich gestaltetes und leserfreundliches Buch für den Praktiker an den Schalthebeln der unternehmerischen Finanzen. Der Autor Martin Werdenich, im Brotberuf selbst Unternehmensberater für Großkonzerne im Finanz- und Cash-Management, will vor allem "etwas Schärfe in den bisher recht schwammig definierten Themenkomplex Cash-Management" bringen.

Anhand der täglichen Routinen im Cash-Management - Zahlungsein- und -ausgänge, kurzfristige Finanzierungen und Veranlagungen sowie Zusammenarbeit mit Banken - erklärt Werdenich die wichtigsten praxisrelevanten Instrumente und Maßnahmen am deutschsprachigen Markt. Die Kapitel sind kurz und kompakt, übersichtlich gegliedert und gespickt mit zusammenfassenden Kästchen, Aufzählungen und Beispielen, die den Zugang zum Thema wesentlich einfacher und angenehmer machen. (rom)

Martin Werdenich: Modernes Cashmanagement. Instrumente und Maßnahmen zur Sicherung und Optimierung der Liquidität, 279 S., mi-Fachverlag, München 2008, 49,90 Euro.