Fabriksplanung einfach wie Legospielen? Die Realität sieht anders aus. Die Planung von Produktionsanlagen kann je nach Komplexität des Projekts viele Monate bis zu mehr als einem Jahr dauern. Viel Zeit kosten dabei wiederholte Abstimmungsschleifen, in denen das entwickelte Layout die einzelnen Abteilungen durchläuft, angepasst und neuerlich abgestimmt wird. Um das zu vermeiden, braucht man ein Verfahren, bei dem alle beteiligten Personen aktiv an der Planung teilnehmen können. Mit modernen komplexen Planungstools können aber in der Regel nur Experten arbeiten.
Modelle aus dem 3D-Drucker
Mit Intuplan, das von Siemens entwickelt wurde, gestalten die MitarbeiterInnen einer Fabrik ihre eigene Arbeitsumgebung. Das Verfahren verbindet die „Bauklötzchen-Methode" mit digitalen Werkzeugen. Aus vorhandenen dreidimensionalen CAD-Daten werden die Maschinen und Anlagen mit einem 3D-Drucker ausgedruckt. Die Modelle sind so detailliert, dass auch ersichtlich ist, wie viel Platz ihre Bedienung oder die Materialzufuhr benötigt. Sie können von allen Beteiligten auf dem maßstabgetreuen Grundriss der Fabrik beliebig platziert werden. Die Szenarien werden „eingescannt", stehen sofort digital zur Verfügung und können bewertet und weiterverarbeitet werden. Für die Planungsworkshops vor Ort und deren Auswertung sind nur noch ein bis zwei Tage notwendig.
Mit dem Fabrikplanungswerkzeug verschmelzen Software-Tools aus der Produktentwicklung mit Ansätzen der digitalen Fabrik. Unternehmen haben damit die Möglichkeit, Produktentwicklung und Produktionsplanung enger zu verzahnen.