Spieleabend! Eine Hand voll Leute zwischen 25 und 35, die nicht wirklich darauf trainiert sind, mit Wii-Controller und Nunchuk herumzufuchteln, kamen zusammen, um herauszufinden, wie zugänglich die Familienkonsole tatsächlich ist.
Als erstes Spiel - die Männer-Fraktion drängte darauf, den Krieg abzuhaken - war der Weltkriegshooter "Brothers in Arms: Road to Hill 30" an der Reihe. Richtig zielen mit Controller - müsste cool sein. Zumindest wie auf den alten Automaten, mit denen man Pixelcowboys umnieten konnte. Von der Inszenierung hatte man nicht viel erwartet. Laues Werben für den Realitätsanspruch wie der Schwierigkeitsgrad "authenthisch" oder der Vermerk "Basiert auf einer wahren Geschichte" und das übliche Palaver von Armee und Familie wurden noch hingenommen. Als während der Ladezeiten dann eine todlangweilige Stimme irgendwas von hartgekochten Eiern dahersinnierte – und beim Levelneustart wieder! – gab's erste aggressive Anwandlungen. Was auch zum Krieg gepasst hätte. Für eine herzhafte Truppenübung stand aber dann nicht nur im Weg, dass es ein Single Player Game ist (was man dem Spiel natürlich nicht vorwerfen kann), sondern auch, dass man es tatsächlich ein bissl üben muss, um Steuerung und unübersichtlichen Kartenarchitektur Herr zu werden. Dann steht dir der Feind gegenüber, schießt auf dich, und du versuchst hektisch nachzuladen ohne die Knöpfe zu kennen, während die Zuschauer vor Nervosität "Da ist einer! Da ist einer!" kreischen. Fürwahr keine leichte Übung. Urteil der Wii-Eignerin: "'Resident Evil' war besser!"
Spiel Nummer 2: "Mein Wortschatzcoach" (Bild), immerhin war eine Lehrerin anwesend. - Mal sehen, was den Kids hier vorgesetzt wird. Dass sich am Cover Schlagersternchen Yvonne Catterfeld eins grinst schien kein gutes Omen zu sein. Aber wahrscheinlich kennt die eh viele Wörter. Das stufenweises Freispielenmüssen des Sprachtrainings sorgte gleich einmal für Unmut, weil man den Schwierigkeitsgrad nicht selbst bestimmen kann. Das Wissen, dass ein Biograph mit "Verfasser einer Biographie" definiert werden kann, erweitert außerdem nicht unbedingt den Wortschatz. Aber manchmal waren tatsächlich selten verwendete Wörter dabei. Die Urteile reichten von "Für mich ist das motorisch ein Problem" beim Malen von Buchstaben bis "pädagogisches D****-Training". (Die Zensur muss leider sein.)
Kommentare zu "Wii Music", "Tiger Woods PGA Tour" und "Soulcalibour Legends" werden demnächst nachgeliefert.