London - Der britische Bergbaukonzern Anglo American stellt sich nach der Abfuhr an den Rivalen Xstrata neu auf und streicht ein Viertel seiner Stellen. Die Geschäfte sollen künftig dezentraler organisiert werden, kündigte Anglo am Donnerstag an. Hierzu werden sieben neue Einheiten geschaffen. Die Umstrukturierung soll pro Jahr Kosten in Höhe von 120 Mio. Dollar (80,4 Mio. Euro) einsparen. Klarer Fokus werde in Zukunft auf den Bergbauaktivitäten liegen.
"Die heutige Ankündigung stellt einen wichtigen Schritt hin zur Vereinfachung der Geschäftsorganisation dar", sagte Anglo-Aufsichtsratschef John Parker. Durch den Umbau fielen rund 2.700 der 11.000 Arbeitsplätze weg, sagte ein Anglo-Sprecher.
Anglos Managementstruktur stand nicht zuletzt vonseiten Xstratas in der Kritik. Der schweizerisch-britische Bergbauriese hat sich vergangene Woche von seinem Vorhaben verabschiedet, mit Anglo auf Augenhöhe einen neuen Riesen zu schmieden. Anglo hatte die Idee von Anfang an abgelehnt, viele Aktionäre hätten gern mehr Geld gesehen.
Im abgelaufenen dritten Quartal steigerte Anglo den Angaben nach die Kupferproduktion um 13,4 Prozent, die Eisenerzherstellung zog um 15,7 Prozent an. Die beiden Rohstoffe sind die wichtigsten Produkte des Unternehmens. Für das erste Halbjahr hatte Anglo einen Rückgang des Gewinns um 69 Prozent ausgewiesen. Grund waren vor allem gesunkene Rohstoffpreise. (APA/Reuters)