Doha - Der Jurist Richard Goldstone will die Kritik der US- Regierung an seinem Bericht über Menschenrechtsverletzungen im Gaza-Krieg nicht unkommentiert hinnehmen. In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem englischsprachigen Programm des Fernsehsenders "Al-Jazeera" aus Katar sagte der Südafrikaner: "Ich warte immer noch darauf, dass die Regierung von (US-Präsident Barack) Obama mir erklärt, welche Fehler sie in meinem Bericht entdeckt hat, denn ich würde dazu gerne Stellung nehmen."

Goldstone hatte im Auftrag der UN einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen während des 22-tägigen Krieges im Gazastreifen verfasst. Darin kommt er zu dem Schluss, dass sowohl israelische Soldaten als auch die radikale Palästinenser-Organisation Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, Kriegsverbrechen begangen haben. Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman bezeichnete den Goldstone-Bericht als Gefahr für den Nahost-Friedensprozess. Von den arabischen Staaten wurde er weitgehend positiv aufgenommen. (APA)