Der Employment Nondiscrimination Act, d.h. das Verbot von Diskriminierung am Arbeitsplatz gegen homosexuelle Männer, lesbische Frauen und Bisexuelle (allerdings nicht Transgender) wurde Mittwoch im US-Repräsentantenhaus verabschiedet. Dieses Gesetz wurde von den Demokraten seit 1974 immer wieder eingebracht, scheiterte jedoch am Widerstand konservativer Abgeordneter (auch innerhalb der demokratischen Partei). Einer der Einbringer des Gesetzes ist der schillernde, brillante Abgeordnete Barney Frank, dessen Intellekt, Witz und Schlagfertigkeit seines gleichen sucht. Nicht nur im US-Kongress.

Barney Frank sitzt seit 1980 im US-Repräsentantenhaus und ist derzeit der einzige, der sich offen zu seiner Homosexualität bekennt. Trotz eines Skandales Anfang der Neunzigerjahre -- sein damaliger Partner betrieb ein "escort service" aus Franks Wohnung -- wurde er alle zwei Jahre von seiner getreuen Wählerschaft wiedergewählt. Barney Frank hält ausserdem einen "sicheren" Sitz, muss sich also nicht, wie eine ganze Reihe seiner Kollegen, gleich nach einer Wahl um die Finanzierung der nächsten kümmern.

Politisch steht er relativ weit links der Mitte, ist aber etwa der Meinung, dass der Bürgermeister von San Francisco, der Heiratserlaubnisse für gays und lesbians erteilte, am Holzweg ist, und dass man statt dessen durch die verschiedenen Legislaturen agieren solle.

Ein Dokumentarfilm über ihn heisst "Let's Get Frank" (Achtung, pun, d.h.Wortspiel: einerseits "Wie kriegen wir Frank", andererseits "Sind wir doch ehrlich")

Seine Schwester, Ann Lewis, arbeitete im Weissen Haus für Bill Clinton und ist Senior Advisor für Hillarys Wahlkampf.