Mein Langenscheidt definiert Momentum wie folgt:

mo•men•tum pl. -ta s. 1. phys. Im'puls m, Mo'ment n einer Kraft: momentum theorem Momentensatz m;
2. Technik Triebkraft f;
3. allg. Wucht f, Schwung m, Fahrt f: gather (od. gain) momentum in Fahrt kommen, Stoßkraft gewinnen; lose momentum (an) Schwung verlieren


Es handelt sich dabei um ein meiner so gar nicht bescheidenen Meinung nach um das überstrapazierteste Wort in der amerikanischen Politik. Also, wenn einer zulegt, hat er sofort "momentum" gewonnen, wenn er nicht so gut abschneidet, hat er es verloren. Das erspart einem auch genauere Analysen, weil man politische Events eben in einem einzigen Wort ausdrücken kann.

Also, wer in Iowa dieses "momentum" gewonnen hat, ist eh klar: Barack Obama und Mike Huckabee. Wie weit es Obama tragen wird, wird sich spätestens in fünf Tagen, in New Hampshire, zeigen. Eine letzte Umfrage Ende 2007 zeigte Hillary mit 34 Prozent um nur vier Punkte von Obama. Mit dem in Iowa gewonnenen obzitierten Momentum sollte der demokratische Sieger von Iowa eigentlich auch in New Hampshire gewinnen.

Bei den Republikanern sieht es anders aus. Huckabees Momentum mag ihm im so genannten "granite state" nichts helfen -- es scheint nicht einmal Mitt Romney, immerhin ehemaliger Gouverneur des Nachbarstaates Massachusetts, viel zu nützen. Die Republikaner (und eine Reihe von Unabhängigen) in New Hampshire lieben eben noch immer den 72jährigen John McCain, der im Jahr 2000 die Vorwahl gewonnen hatte und danach in South Carolina von George W. Bush mit sehr zwielichtigen Methoden geschlagen wurde. Sogar Huckabee glaubt, dass McCain New Hampshire gewinnen wird.