Vielen der so genannten "pundits", der weisen Vorhersager vom Dienst, und einer Reihe von Demokraten würde ein weiteres Dream Ticket gefallen: der visionäre Barack Obama gepaart mit dem Mann, dem doch 2000 die Wahl praktisch gestohlen wurde, Al Gore. Aber die etwas klügeren Köpfe denken eine halbe Sekunde darüber nach. Und kommen zu dem gleichen Schluss, zu dem sicherlich auch Al Gore gekommen ist: "Been there, done that". Wozu soll sich der Gewinner der popular vote (eine halbe Million mehr als Bush) im Jahr 2000 noch einmal darauf einlassen, als so oft vergessene Nummer zwei zu agieren. (Das gleiche gilt meiner Meinung nach für Hillary: warum sollte sie wieder die zweite Geige im Weißen Haus spielen?)
Ich würde Wetten eingehen, dass Gore nicht im Schlaf daran denkt, seine derzeitige prestigereiche Position als Oscar-Preisträger und Nobelpreis-Gewinner aufzugeben, um noch einmal -- allen diesen neuerdings geäußerten Weisheiten, wie wichtig der Vize doch ist, zum Trotz: man kann sich nicht einmal bei Cheney gar so sicher sein -- eine recht obskure Rolle einzunehmen.
Tom Lehrer (das ist der, von dem der Georg Kreisler sein Lied "Tauberln vergiften im Park", richtig "Poisoning Pigeons in the Park" gestohlen hat) erzählte einmal in einem Vorspann zu einem Lied, dass Lyndon Johnson an einem bestimmten Ereignis nicht teilnehmen konnte. Man sagte ihm: "Why don't you send Hubert?" Johnson: "Hubert Who?" (das war natürlich der Verlierer des Jahre 1968, Vizepräsident Hubert Humphrey).