Donnerstag nahm George W. Bush seinen Abschied von den Amerikanern. Denen dürfte allerdings ein Grossteil seiner Prime Time Rede entgangen sein, denn gleichzeitig gab's im Fernsehen Berichte über "The Miracle of Hudson River", das Flugzeug mit 155 Passagieren, das souverän im Hudson aufsetzte; der Einsatz von Pilot und Crew rettete allen Passagieren das Leben.

Zurück zu Bush: Ich bin so froh, dass er uns jetzt erklärt hat, warum wir ihm eigentlich für seine acht Jahre im Weißen Haus dankbar sein müssen, und dass wir endlich zum Meckern aufhören sollen. Denn schließlich und endlich hat ER es geschafft, das sieben Jahre kein neuerlicher Terroranschlag in den USA verübt wurde (die anderen Länder, wo es solche gab, sind ja nicht interessant); ER hat den Irak zu einem freien Land und "Friend of America" gemacht (vielleicht sollte man das auch den Witwen und Waisen im Irak selbst erklären); ER hat die Taliban verjagt (wohin? Von Afghanistan nach Afghanistan?). Und in New Orleans haben doch die "Coast Guards" während Katrina vorzüglich funktioniert ("Heckofajob, Brownie").. Und gefoltert wurde seitens der Amerikaner sowieso nie, also würden Sie endlich mit diesen Lügen aufhören.

All dies unter dem Motto: "I have followed my conscience and done what I thought was right". Umso mehr als er sich von niemandem, vielleicht außer Cheney, hat sagen lassen, wo's lang geht. George W. Bush sehe die Welt anders als der Rest der Welt sie sehe, meinte David Gergen, Berater von 5 Präsidenten, der sich noch immer über "W" wundern kann. Unsereiner hat längst aufgehört, sich zu wundern.