Die Kontroversen um Nancy Pelosi steigern sich nahezu täglich. "Madam Speaker" hatte nämlich behauptet, sie sei während eines "intelligence briefings", zu einem Zeitpunkt, da sie noch im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses war, vom CIA zwar unterrichtet worden, dass "enhanced interrogation techniques", sprich Folter, zwar nunmehr zum Repertoire des CIA gehörten (so ungefähr halt), diese jedoch nicht angewendet würden. Irgendwie kam durch, dass der CIA routinemäßig Mitglieder des Kongresses belüge.

Das ging nicht nur den Republikanern, sondern auch dem derzeitigen Direktor des CIA, Leon Panetta, in die falsche Kehle. Panetta ließ in einem internen Memo durch die Blume wissen, Pelosi sei sehr wohl informiert worden – dieser Einspruch eines Demokraten wiegt natürlich schwer, auch wenn davon ausgegangen werden muss, dass Panetta nur seine Mannen verteidigt, wie das von einem Chef erwartet wird. Dianne Feinstein, die kalifornische Senatorin, auch Demokratin, behauptet wiederum, sie kenne Pelosi seit vielen Jahren und habe noch nie erlebt, dass sie lüge. Hier könnte man sagen: "There is always a first time".

Nun mischt sich auch Exspeaker Newt Gingrich ein, der von sich annimmt, dass alle Republikaner auf seine messianischen Fähigkeiten und nur darauf gewartet haben, dass er endlich die Führung der Partei übernimmt; Gingrich ist der Ansicht, Pelosi sei "despicable" (verabscheuenswürdig) und "dishonest".

Irgendwer lügt; oder alle, ein bisschen. So, what else is new in Washington?