Nun aber scheint es rückblickend, als wären viele der Wähler nur einfach unter dem Eindruck dieser historischen Tatsachen und des außergewöhnlichen Charismas eines Obama wie benommen zur Wahlurne geschritten, um ihn zu wählen; als wäre es keine bewusste erwachsene Handlung gewesen. Und das rüde Erwachen erfolgt erst jetzt (hier wäre die Geschichte des Rip Van Winkle, http://en.wikipedia.org/wiki/Rip_Van_Winkle zu empfehlen).
Wie sonst ist zu erklären, dass im Rahmen der Gesundheitsdebatte plötzlich Sätze auftauchen wie: "I want my country back!" back from what? Wie's vorher war? Ohne schwarzen Präsidenten an der Spitze. Maureen O'Dowd, mit der ich nicht immer übereinstimme, trifft die passende Überschrift für ihre Sonntagskolumne: "Boy, oh, Boy!" ("boy" war von jeher ein negativ besetzter Ruf für Schwarze, egal welchen Alters).
Auch Dowd wollte nicht wahrhaben, dass der Tenor der Debatte schlicht und einfach rassistisch ist: "I've been loath to admit that the shrieking lunacy of the summer — the frantic efforts to paint our first black president as the Other, a foreigner, socialist, fascist, Marxist, racist, Commie, Nazi; a cad who would snuff old people; a snake who would indoctrinate kids — had much to do with race .
Lesenswert: Maureen Dowd am Sonntag: http://www.nytimes.com/2009/09/13/opinion/13dowd.html?ref=opinion