Bagdad/Washington - Das irakische Militär hat am Donnerstag nach eigenen Angaben neun Soldaten der US-geführten Streitkräfte getötet und zehn Panzer sowie 13 gepanzerte Mannschaftstransporter zerstört. Sieben der Soldaten seien bei Kämpfen in der Stadt Nassiriyah und zwei Soldaten in Subair nahe der Stadt Basra gefallen, hieß es in einem Kommunique, das im irakischen Fernsehen verlesen wurde. Zudem erklärte der Irak, einen US-Hubschrauber des Typs "Apache" abgeschossen zu haben. Die USA bestreiten den Abschuss.

Der Irak verschiebt nach Überzeugung eines früheren UNO-Waffeninspektors mögliche Bestände an Massenvernichtungswaffen innerhalb des Landes, um sie für die US-geführten Streitkräfte unauffindbar zu machen. Die Alliierten würden mit Sicherheit keine Massenvernichtungswaffen aufspüren, sagte der anonym zitierte ehemalige UNSCOM-Experte dem US-Magazin "Time" in seiner neuen Ausgabe. Sollte der Irak noch solche Waffen besitzen, würden sie "höchstwahrscheinlich" kontinuierlich von einem Ort zum anderen gebracht. Sie könnten unter anderem in Eisenbahnwaggons, Booten oder Kühllastwagen transportiert werden.

Der frühere Mitarbeiter der Sonderkommission für die Abrüstung des Irak (UNSCOM) warnte vor Einheiten der Republikanischen Garden des irakischen Präsidenten Saddam Hussein, die versuchen könnten, eine große Anzahl britischer und US-Truppen an einem Ort zu sammeln, um sie dann mit chemischen Waffen anzugreifen. Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Attacke sei allerdings gering, da sie für Saddam Hussein ein Einbrechen der weltweiten Kriegsgegner-Front bedeuten würde. (APA/Reuters)