Zehn Prozent mehr Menschen verfolgen den arabischsprachigen Nachrichtensender Al-Jazeera als noch vor Kriegsbeginn. Beim österreichischen TV-Publikum hingegen ist der Zuspruch offenbar geringer als erwartet.

Den höchsten Wert dieser Tage, 3,1 Millionen Seher, erreichte ORF 2 naturgemäß am 20. März, als die USA in den Morgenstunden erstmals bombardierten. Auch der Marktanteil des informationslastigen ORF-Kanals stieg auf 34,1 Prozent. Seither sinken die Tagesreichweiten von ORF 2 kontinuierlich auf knapp unter 2,7 Millionen am Mittwoch, weniger als in den Tagen vor Kriegsbeginn.

Beide ORF-Programme gemeinsam kamen diesen Dienstag auf nur 44,2 und Mittwoch auf 46,6 Prozent Marktanteil. Monatsschnitt im Februar - mit "Starmania"-Finale, Ski-WM und Opernball: 51,9 Prozent, alles in Kabel- und Satellitenhaushalten. RTL schaffte umden Kriegsbeginn ein Zwischenhoch, n-tv hat auch in Österreich profitiert. ORF-intern spricht man von merklich niedrigeren Quoten als zu Zeiten des Kosovo- und des ersten Golfkriegs.

Ein markanter Unterschied zu 1991 ist die Verbreitung von Internetzugängen. Damit bekommt man nun schon untertags im Büro dieselben pixeligen Bilder geliefert wie abends in der "ZiB". (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 28.3.2003)