Frechen - Marilyn Monroe, "Mr. Bean" Rowan Atkinson und Dieter Thomas Heck sind prominente Beispiele für Stotterer. Allein in Deutschland gibt es rund 800.000 Menschen mit solch einer Redeflussstörung, wie der Deutsche Bundesverband für Logopädie (DBL) in Frechen berichtet. Stotterer müssten sich aber nicht mit ihrer Störung abfinden. Häufig könnten Kinder vollständig geheilt werden. Bei Erwachsenen könnten geeignete Therapien die Symptome zumindest deutlich verringern.

Ein Patentrezept gebe es jedoch nicht, betont der Verband. Derzeit stünden vor allem so genannte Nicht-Vermeidungstherapien zur Behandlung. Dabei würden gestotterte Blockierungen durch Sprachtechniken gelöst oder verhindert. Aber auch Therapien, die flüssiges Sprechen mit Hilfe kontrollierter Techniken erreichen wollten, seien Erfolg versprechend. Vorsicht sei aber bei Behandlungen mit unrealistischen Heilungsversprechen geboten. Stotterer sollten sich daher vor einer Therapie ausführlich informieren.

Techniken einüben

Die Behandlungsqualität lässt sich den Logopäden zufolge an mehreren Kriterien festmachen. So sollte die Therapiedauer etwa 100 Stunden betragen, damit sprechmotorische Prozesse beim Stotterer automatisiert werden können. Die eingeübten Techniken sollten in Anwesenheit des Trainers auch im Alltag angewandt werden.

Ferner sei eine therapeutische Betreuung in Form von Stabilisierungs- und Nachsorgeterminen für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren ratsam. Schließlich sollte die Therapie auch Rückfallprogramme beinhalten. So könne ein langfristiger Behandlungserfolg am besten gewährleistet werden. (APA/AP)