Shamshamal/Suleimaniyah - Die nordirakische Kurden-Stadt Shamshamal ist am Freitag massiv unter Beschuss genommen worden. Die Ortschaft 40 Kilometer östlich von Kirkuk wurde von einem Dutzend schwerer Explosionen erschüttert, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Es wurde vermutet, dass es sich um Vergeltungsangriffe irakischer Truppen handelte, nachdem kurdische Verbände in Richtung der Ölstadt Kirkuk vormarschiert waren. Shamshamal wird bisher von der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) kontrolliert, einer der beiden großen Kurdenfraktionen im Norden des Iraks.

Zuvor hatten PUK-Kämpfer nach Angaben eines ihrer Kommandanten die Ortschaft Karah Anjir zwischen Kirkuk und Shamshamal unter ihre Kontrolle gebracht. Irakische Truppen hätten sich zuvor nach US-Luftangriffen zurückgezogen.

Kurden: Offensive gegen Ansar el Islam im Norden des Iraks

Unterstützt von den US-Streitkräften haben am Freitag mehrere tausend kurdische Kämpfer nach eigenen Angaben im Norden des Iraks mehrere Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht. Vertreter der Kurden erklärten, bei den Ortschaften handle es sich um Hochburgen der islamistischen Kurdengruppe Ansar el Islam. In den vergangenen Tagen hatte die US-Luftwaffe Stellungen der Formation im Norden des Iraks bombardiert. Washington wirft der Gruppe vor, Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida um den Extremistenführer Osama bin Laden zu unterhalten. (APA)