Bild nicht mehr verfügbar.

Die Auswirkungen der Infektion des Chytrid-Pilzes auf Amphibien wurden nun geklärt (im Bild ein Laubfrosch).

Foto: APA/KURT KRACHER

Townsville/Wien - Mit ihren aktuellen Untersuchungen haben Wissenschafter der James Cook University in Townsville (Australien) nun frühere Hinweise auf eine der Hauptursachen für das weltweit zu beobachtende Amphibiensterben bestätigt. Der Chytrid-Pilz (Batrachochytrium dendrobatidis), der die Haut von Amphibien befällt, behindert den Elektrolyttransport und führt bei den erkrankten Tieren letztendlich zu Herzversagen. Pikantes Detail: Der Pilz dürfte über die in vielen Labors als Versuchtstiere beliebten Krallenfrösche (Xenopus laevis) über die ganze Welt verbreitet worden sein. Die neuen Erkenntnisse wurden in der Wissenschaftszeitschrift Science veröffentlicht.

Amphibienforscher gehen davon aus, dass der Pilz ursprünglich aus Afrika stammt. Die dort beheimateten Krallenfrösche tragen den Pilz mit sich, werden selbst nicht krank, können den Pilz aber sehr wohl auf andere Amphibien übertragen. Auch in Österreich konnte der Pilz bereits nachgewiesen werden. Besonders leichtes Spiel dürfte der Erreger haben, wenn die Tiere etwa aufgrund von Umweltbelastungen geschwächt sind. Die Haut der Amphibien, die zum Teil auch der Atmung dient und entsprechend durchlässig sein muss, gilt dabei als besondere Schwachstelle.

Untersuchung

Die australischen Forscher haben nun die Auswirkungen einer Infektion mit dem Chytrid-Pilz auf den Korallenfinger-Laubfrosch (Litoria caerulea) im Detail aufgeklärt. So war der Elektrolyttransport durch die Haut durch die Erkrankung um mehr als 50 Prozent behindert, Natrium- und Kalium-Konzentrationen im Plasma deutlich reduziert, was schließlich zum Herzstillstand führte. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass der Krankheitsverlauf in anderen Amphibien-Arten ähnlich tödlich abläuft. (APA/red)