Das Bild, das man sich macht, ist ja oft ein falsches. Da wird man gefragt, ob es denn wirklich sein kann, dass die Großmutter des US-Präsidenten dessen Friedensnobelpreis gefeiert habe. Man ist überrascht und erinnert sich, dass es da eine Todesmeldung gegeben hat. Das lässt sich leicht nachprüfen – zu schnell, schon ist von der falschen Oma die Rede. Vor einer Woche ist diese Verwechslung an dieser Stelle passiert. Präsident Barack Obama hat seine Großmutter mütterlicherseits, Madelyn Dunham, auf Hawaii verloren, Sarah Obama hingegen lebt. Greenpeace-Aktivisten haben kürzlich Solarzellen auf ihrem Haus angebracht, es geht ihr augenscheinlich gut. Die Darstellung, sie habe sich in Kenia gefreut und ihren Enkel hochleben lassen, wäre also nicht zu korrigieren gewesen.

Mit ein wenig Konzentration hätte es auch glatt gelingen können, die geplante Änderung des spanischen Abtreibungsgesetzes korrekt darzustellen. „Die neue Bestimmung sieht vor, dass ein Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten 14 Tage legal ist“, erklärten wir. 14 Wochen wären die richtige Angabe gewesen.

Das Bild, das wir uns von unserer parlamentarischen Vertretung gemacht haben, ist ebenfalls nachzuschärfen. „Nur 67 von 183 Nationalratsabgeordneten sind weiblich“, rechneten wir anlässlich einer Frauenenquote im Hohen Haus Anfang des Monats vor. Das seien 27,9 Prozent aller österreichischen Abgeordneten. Diese ominöse Prozentzahl war schon am Tag davor im Blatt aufgetaucht – in faszinierender Weise war sie da richtig, 24 Stunden später jedoch falsch. Über Nacht sind die Bezugsgrößen verrutscht. Unter den 183 Abgeordneten zum Nationalrat gibt es eben nur 51 Frauen – das sind tatsächlich 27,9 Prozent. Es gibt aber noch 16 weibliche Abgeordnete zum Bundesrat, der derzeit insgesamt 62 Mitglieder zählt. Zusammen ergibt das die erwähnten 67 weiblichen Abgeordneten – jedoch in beiden Kammern. 27,3 Prozent aller 245 Abgeordneten im Haus am Ring sind also Frauen.

Nicht unter ihnen befindet sich Maria Fekter, auch wenn wir ihre Vita bei einem Gastkommentar so aussehen lassen haben. Als Ministerin hat sie ihr Mandat zurückgelegt, sie beschloss das Fremdenrecht also nicht auch noch selbst. In früheren Zeiten war ein derartiges Vorgehen jedoch möglich.

Ein Wort noch zu den Hexen von Eastwick. Im RONDO der Vorwoche war von diesen die Rede. Es ging um ein Haus in Massachusetts, das „schon oft als Filmschauplatz genützt“ wurde – „etwa für die John-Irving-Adaption Die Hexen von Eastwick“. Die Buchvorlage stammt von John Updike. (Otto Ranftl, DER STANDARD; Printausgabe, 24./25./26.10.2009)