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Männer, die vor der Militäroffensive gegen de Taliban geflüchtet sind, warten in Dera Ismail Khan auf die Zuteilung von Hilfsgütern. Laut Angaben der UNO sind 140.000 Menschen in Süd-Waziristan auf der Flucht.

Foto: Reuters/Faisal Mahmood

Islamabad/Peshawar/Khar - Nach der Einnahme der Heimatstadt von Taliban-Chef Hakimullah Mehsud in Süd-Waziristan haben pakistanische Truppen ihre Offensive gegen die Aufständischen fortgesetzt. Wie das Militär am Sonntag mitteilte, besetzten Soldaten in der Region Kotkai trotz heftigen Widerstands der Taliban weitere strategisch wichtige Orte. Bei den Gefechten seien 15 Extremisten und ein Regierungssoldat ums Leben gekommen.

Am Samstag sind bei einem mutmaßlichen US-Drohnenangriff auf das Haus eines Taliban-Befehlshabers nach offiziellen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Eine Rakete sei in das Haus des Mitglieds der radikal-islamischen Organisation in der Stammesregion Bajaur eingeschlagen, sagte ein Vertreter der pakistanischen Behörden vor Ort. Es lägen Berichte über zehn Tote vor, drei von ihnen seien "ausländische Kämpfer" gewesen.

Die USA gehen seit längerem verstärkt mit unbemannten Drohnen gegen Extremisten vor, die nach ihren Angaben im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan Zuflucht finden.

Die pakistanischen Streitkräfte hatten am Samstag nach mehrtägigen Kämpfen die Stadt Kotkai in Süd-Waziristan eingenommen. Das verlautete aus Militär- und Geheimdienstkreisen. Kotkai ist der Heimatort des pakistanischen Talibanführers Hakimullah Mehsud. Die Stadt gilt auch als strategisch wichtig, da sie auf der Straße in die Taliban-Hochburg Sararogha liegt. Ursprünglich war ihre Einnahme durch die Armee bereits am Dienstag vermeldet worden. Militärkreisen zufolge gelang es den Islamisten jedoch noch am gleichen Tag, die Stadt zurückzuerobern.

Eine unabhängige Bestätigung für die Opferzahlen und den Verlauf der Militäroperation gibt es nicht. Die Armee hatte vor einer Woche die Großoffensive gegen die radikal-islamischen Taliban in deren Hochburg im Stammesgebiet Süd-Waziristan im Nordwesten des Landes gestartet. (APA/Reuters)