Die Telekomfirma Freenet rechnet bis Ende November mit einem Abschluss der Verkaufsverhandlungen über die Webhosting-Tochter Strato. "Wir sind guter Dinge, dass wir das Timing einhalten und das Geschäft dieses Jahr noch abschließen können", sagte Vorstandschef Christoph Vilanek der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag in Hamburg. Wenn der Verkauf wie geplant in diesem Jahr unter Dach und Fach gebracht werden soll, müssen Branchenexperten zufolge die Verträge bis Ende nächsten Monats ausgehandelt sein.

Zu den Interessenten für den lukrativen Speicherplatzanbieter Strato wollte sich Vilanek nicht äußern. Die "Financial Times Deutschland" hatte jüngst unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, mit der Deutschen Telekom, Freenet-Großaktionär United Internet und dem Finanzinvestor Bridgepoint seien noch drei Bieter im Rennen.

Zugleich machte Vilanek Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. "Wir streben eine attraktive Auszahlung an unsere Aktionäre an", sagte er. Voraussetzung für eine Ausschüttung sei ein Schuldenstand auf "gesundem Niveau". Finanzchef Axel Krieger kündigte an, er werde sich nach dem Vollzug des Strato-Verkaufs im März Gedanken über die Dividendenstrategie machen. Die Aktionäre hatten das letzte Mal für 2006 eine Dividende erhalten.

Freenet steht seit der Übernahme des Rivalen Debitel mit 1,2 Milliarden Euro in der Kreide. Durch den Verkauf von Geschäftssparten und Beteiligungen wie der an Strato sollen die Schulden sinken. Aufsichtsratskreisen zufolge erwartet Freenet aus dem Verkauf mindestens 300 Millionen Euro. Bereits Ende Mai hatte das Unternehmen seine defizitäre Breitbandsparte für 125 Millionen Euro losgeschlagen. (Reuters)