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Wien- Der Banker Julius Meinl V., der sich dank einer 100-Mio.-Euro-Kaution nach eineinhalb Tagen in U-Haft auf freien Fuß befindet, gibt der Wirtschaftskrise die Schuld für die Verluste der Anleger bei Meinl Europaen Land, Meinl International Airports und Meinl International Power. "Die Krise hat alle, auch mich, getroffen." Eine Irreführung der Anleger weist Meinl scharf zurück. Jeder Aktienkäufer "braucht auch ein gewisses Mindestmaß an Verantwortung", so Meinl im Gespräch mit dem "Falter" (Mittwoch).

Meinl beteuert gegenüber dem Wiener Stadtmagazin "Falter", dass ihm der Verlust der Kleinanleger "wahnsinnig leid tut". Der Schaden sei natürlich "enorm", doch nicht von der Meinl-Bank zu verantworten, so der unter Betrugsverdacht stehende Banker zum "Falter". Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Die Meinl-Bank habe niemanden falsch beraten. "Sollte dies doch passiert sein, müssen wir das selbstverständlich korrigieren." Im Nachhinein, so Meinl, "sind wir natürlich alle gescheiter". Die Meinl-Bank habe die Anleger auch nicht abgezockt: "Wir haben Leistungen erbracht, und für die sind wir honoriert worden".

Harte Kritik übt Meinl auch am heimischen Bankenrettungspaket. "Ich hätte mir als Staat wirkliche Anteile an den Banken geben lassen, um dann wieder zu profitieren. (...) Der englische Staat beginnt jetzt schon wieder, seine Anteile an den Banken zu veräußern. Und hat einen sehr, sehr schönen Gewinn. Das ist in Österreich nicht der Fall gewesen." (APA)