Berlin/Wiesbaden - Die Opel-Treuhand hat sich von Aussagen ihres Mitglieds Dirk Pfeil distanziert, wonach der Verkauf des deutschen Autobauers an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna erneut infrage steht. "Das ist keine offizielle Meinung der Opel-Treuhand", sagte ihr Sprecher Carl Graf Hohenthal am Mittwoch: "Die Treuhand ist daran interessiert, den Opel-Verkaufsprozess zügig zu einem Ende zu bringen."

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte Pfeil mit der Aussage zitiert, die neue Bundesregierung sei dabei, die bisherigen Entscheidungen zu Opel und die drohenden Auflagen der EU-Kommission noch einmal zu überdenken: "Die Folge könnte eine Lösung sein, bei der Opel vollständig im Konzernverbund von General Motors bleibt". Dies könnte auch die Steuerzahler entlasten. Bei einem Verbleib von Opel beim bisherigen Mutterkonzern GM läge der Finanzbedarf nach seinen Schätzungen bei 2,5 bis 3 Mrd. Euro. Magna dagegen kalkuliert mit Staatshilfen von 4,5 Mrd. Euro.

Hohenthal sagte, die Äußerungen seien "die persönliche Meinung" des FDP-Politikers. Er wollte auch die Darstellung der "FAZ" nicht bestätigen, wonach die Treuhand eine von der EU-Kommission geforderte Erklärung zum Opel-Bieterprozess nicht abgeben wird. Darin soll das Gremium zusichern, dass im Verkaufsverfahren zu Opel kein politischer Druck ausgeübt wurde.

Der Treuhandsprecher bekräftigte, vor der nächsten Verwaltungsratssitzung von GM am 3. November werde das Gremium keine Erklärung abgeben. Der fünfköpfige Treuhand-Beirat, in dem auch Pfeil sitzt, müsse zunächst die ebenfalls von der EU geforderte Erklärung der GM-Führung abwarten: "Dann wird man sehen." (APA/AP)