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Rechne man die Transferzahlungen ein, dann sei das Einkommen in Österreich sehr gleichmäßig verteilt, so die Industriellenvereinigung.

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Wien - Die Industriellenvereinigung versucht mit einer vorgestellten Studie nachzuweisen, dass in Österreich viel umverteilt wird und der Wohlstand für die breite Bevölkerung in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Ein Viertel der Österreicher zahlt mehr in das System ein, als an sie zurückfließt, drei Viertel - vom Kleinkind bis zum Pensionisten - sind hingegen Netto Transferbezieher, heißt es in der Studie.

Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Bevölkerung ist erwerbstätig, aber die Hälfte der Erwerbstätigen empfängt mehr Sozialleistungen als sie einzahlen, so die Studie. Empfänger sind außerdem die 52 Prozent der Bevölkerung, die nicht erwerbstätig sind, wie Kinder, Pensionisten, Arbeitslose, Invalide oder im Haushalt tätige Ehepartner.

In Summe würden damit 1,9 Millionen Österreicher jeweils mehr als drei Nettotransferbezieher unterstützen. Wenn sich die politischen Rahmenbedingungen nicht ändern, würde sich die Situation "noch verschärfen", warnt die Industriellenvereinigung. Wie schwierig die politische Durchsetzung einer Veränderung wäre, zeigt ein anderer Vergleich: Zwei Drittel der Wahlberechtigten sind Nettotransferbezieher, nur ein Drittel Nettozahler.

Einkommen in Österreich sehr gleichmäßig verteilt

Rechne man die Transferzahlungen ein, dann sei das Einkommen in Österreich sehr gleichmäßig verteilt. Nur in Bulgarien, Dänemark, Slowenien und Schweden seien die Einkommen gleicher und in den vergangenen zehn Jahren sei die Verteilung sogar gleicher geworden. Bei den am Markt erzielten Einkommen ist hingegen die Verteilung über die letzten drei Jahrzehnte deutlich ungleicher geworden.

Die Industriellenvereinigung weist auch die Darstellung zurück, die Reallöhne seien in den vergangenen Jahren gesunken. Dieser Rückgang beziehe sich nur auf die Durchschnittslöhne, weil neue Arbeitnehmer dazu gekommen seien, die unterdurchschnittliche Löhne haben. Im Gegensatz dazu seien die kollektivvertraglichen Lohnabschlüsse über der Inflationsrate gelegen und auch die kumulierten Lohneinkommen seien stärker gestiegen als die Preise, argumentiert die IV. (APA)