Einen neuen Anlauf auf mehreren Ebenen unternimmt die EU, um den Stillstand bei der weiteren Integration zu überwinden. Vor allem geht es um Schritte zur Bildung einer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP). Dies geschieht nicht zuletzt durch den Schock, den die Spaltung der EU wegen des Irakkriegs ausgelöst hat. "Die Spaltung muss so rasch wie möglich überwunden werden, damit weitere Integrationsschritte möglich sind. Stillstand in der Integration heißt, dass es zu Rückschritten kommt", sagte ein hochrangiger EU-Diplomat im Gespräch mit dem STANDARD.
So befasst sich der "Gipfel der Kleinen" morgen, Dienstag, in Luxemburg mit den nächsten Integrationsschritten, die im EU-Konvent beraten werden. An dem Treffen nehmen die Beneluxländer, die Niederlande, Portugal, Finnland und Irland teil. Österreich ist durch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Außenministerin Benita Ferrero-Waldner vertreten.
EU-Konventspräsident Valéry Giscard d'Estaing wiederum arbeitet an einem "Zweistufenplan" für GASP, der die Einführung der qualifizierten Mehrheit erst in fünf oder zehn Jahren vorsieht. Die "Integrationisten" im Konvent sind deswegen empört. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat für Donnerstag eine Regierungserklärung zur künftigen Außenpolitik angekündigt. (DER STANDARD, Printausgabe, 31.3.2003)