Wien - Vor 65 Jahren wurden die ersten österreichischen Gestapo-Häftlinge in das Konzentrationslager Dachau transportiert. Aus diesem Anlass wird Dienstag, 10.30 Uhr, in der unteren Halle des Wiener Westbahnhofes eine Gedenkstunde abgehalten. Diese wird von der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten, dem Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus und dem KZ-Verband veranstaltet. Die Gedenkrede hält Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. Schon am 12. März 1938, noch vor Hitler, war Himmler in Wien eingetroffen, es begannen Massenverhaftungen politischer Gegner. Unter den 150 Häftlingen des ersten Transports nach Dachau waren Repräsentanten des austrofaschistischen Ständestaates (so die späteren Bundeskanzler Leopold Figl und Alfons Gorbach), Sozialdemokraten, Kommunisten, Monarchisten sowie jüdische Intellektuelle und Geschäftsleute. Viele wurden Opfer des Holocaust. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 31.3.2003)