Kairo - Washington, London und Madrid sind sich nach den Worten des britischen Premierministers Tony Blair einig, die irakischen Ölvorkommen nach einem Sturz der Regierung in Bagdad unter UNO-Verwaltung stellen zu wollen. Er habe sich mit US-Präsident George W. Bush und dem spanischen Ministerpräsidenten Jose Maria Aznar darauf geeinigt, das irakische Öl über einen Fonds von der UNO verwalten zu lassen, "damit das irakische Volk davon profitieren kann", schrieb Blair in einem Artikel für die ägyptische Regierungszeitung "El Ahram" (Sonntag-Ausgabe).

Es war das erste Mal, dass ein Mitglied der US-britischen Kriegskoalition die UNO für die Verwaltung des Öls vorschlug. Die US-Regierung hatte bislang lediglich erklärt, das irakische Öl gehöre "dem irakischen Volk".

Nach Saudiarabien zweitgrößten Ölreserven im Irak

Irakisches Öl "wird gefördert, um den Glanz einer großen Nation wieder aufleben zu lassen", schrieb Blair weiter. "Ich möchte, dass alle Iraker - Araber, Assyrer, Kurden, Turkmenen, Sunniten, Schiiten, Christen und alle anderen Gruppen - sich die Früchte dieses neuen, florierenden und vereinten Irak teilen."

Irak verfügt weltweit über die zweitgrößten Ölreserven nach Saudiarabien. Seine Produktionskapazität beträgt 2,8 Millionen Barrel pro Tag. Experten zufolge könnte die Produktion nach dem Krieg auf sechs Millionen Barrel pro Tag gesteigert werden.(APA/AFP)