Was soll denn bitte an männlichem Machwerk so viel besser sein, dass es höher dotiert wird? Rein statistisch gesehen, arbeiten Frauen – im Vergleich zu ihren Kollegen – schon seit dem 27. September gratis. So hoch liegt in diesem Land auch noch im dritten Jahrtausend der Einkommensunterschied, dass Arbeitnehmerinnen im Schnitt quasi ein Viertel des Jahres umsonst schuften.

Ja, im gleichem Job, ja, bei gleicher Qualifikation, ja, mit derselben Anzahl von Dienstjahren und nochmals ja, eventuelle Kinderbetreuungszeiten sowie Teilzeitregelungen sind da schon penibel herausgerechnet.

Was hierzulande noch immer gern hinterfragt und wegdiskutiert wird, belegt jetzt einmal mehr der "Global Gender Gap Report": Dass die Geschlechterkluft in Österreich mit einem tiefreichenden Graben wie dem von San Andreas vergleichbar ist, vor allem, was die Entlohnung betrifft. Macht allein in dieser Kategorie den peinlichen 103. Platz unter 134 untersuchten Staaten.

Oder, noch peinlicher, im EU-Vergleich betrachtet: Ergibt den heißen Platz 26 unter den 27 Mitgliedsstaaten. Sie winden sich trotzdem bei dem Gedanken an eine Gehältertransparenz in den Betrieben, die die Frauenministerin seit Jahr und Tag nicht gegen den konservativen Koalitionspartner durchbringt?

Gut, dann bleibt dieser Satz zumindest hier so stehen, bis endlich alle bereit sind, ihre Gehaltszettel vorzulegen: Diese Ungleichbehandlung ist eine unglaubliche Sauerei! (Nina Weißensteiner/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.10.2009)