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Der griechische Olympia-Medaillengewinner im Rudern, Vasileios Polymeros, entzündet eine olympische Fackel vor der Akropolis in Athen.

Foto: EPA/ CHALKIOPOULOS

Wien - Mit 23 Medaillen bei den Winterspielen 2006 in Turin haben sich Österreichs Schnee- und Eissportler so stark wie noch nie in der olympischen Geschichte präsentiert. Am 4. November haben Skirennläufer Benjamin Raich, Skispringer Thomas Morgenstern und die Rodelbrüder Andreas und Wolfgang Linger noch exakt 100 Tage Zeit, um sich für die erfolgreichen Titelverteidigungen optimal in Form zu bringen. Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) rechnet mit einem 80-köpfigen Athletenteam, in den meisten Sportarten beginnt mit dem Weltcupauftakt die Olympiaqualifikation.

Eishockey und Curling ohne Österreich

Aus rot-weiß-roter Sicht bereits alles entschieden - noch bevor die heißen Phase beginnt - ist im Eishockey und Curling. Die heimischen Mannschaften haben keine internationalen Quotenplätze errungen, die Grundvoraussetzung zur Teilnahme an den Bewerben im Zeichen der Fünf Ringe sind. In allen anderen Sportarten mischt Österreich hingegen kräftig mit und wird etwa im alpinen Skilauf (insgesamt 22) sowie den nordischen Sparten Skispringen und Kombination (reduziert von je 6 auf je 5) die vollen Kontingente ausschöpfen.

Zusätzliche Medaillenchancen

In 86 Bewerben werden von 12. bis 28. Februar im Großraum Vancouver und Whistler Medaillen vergeben, neu im olympischen Programm ist als alpine Freestyle-Disziplin das spektakuläre Ski Cross. Damit hat Österreich auch zwei Medaillenchancen mehr, der Tiroler Andreas Matt ist regierender Weltmeister, Thomas Zangerl und Karin Huttary hatten heuer jeweils Silber geholt. Nicht berücksichtigt wurde Skispringen der Damen, die Teamwettbewerbe im alpinen Ski-Rennsport und im Rodeln sowie ein Einzelwettbewerb im Curling.

Wie es die Vorgaben verlangen, hat das ÖOC per 1. Oktober den Organisatoren in Kanada die Vorselektion übermittelt, die Namen von rund 330 Personen, davon 189 Athletinnen und Athleten, wurden eingereicht. Die offizielle Nominierung der Olympia-Mannschaft wird voraussichtlich am 25. Jänner 2010 erfolgen. Laut ÖOC ist davon auszugehen, dass um die 80 Sportler entsandt werden, die Selektion erfolgt nach Vorstandsbeschluss.

Qualifikations-Wettkämpfe

Neben einem internationalen Quotenplatz - je nach Sportart werden dafür WM, EM, Weltcup, Qualifikationswettkampf oder Rangliste herangezogen - ist die Erbringung eines nationalen Limits vonnöten, will man ein Olympia-Ticket lösen. Die nationale Qualifikation muss in der Saison 2009/10 erbracht werden, das heißt, Ergebnisse aus dem vergangenen Winter zählen nicht. Prinzipiell gilt, dass eine A-Leistung und eine bestätigende B-Leistung vom Sportler verlangt werden, und zwar bei vier jeweils vom Fachverband und dem ÖOC gemeinsam definierten Qualifikations-Wettkämpfen.

Als eine A-Leistung gilt bei der WM eine Platzierung unter den Top Fünf (oder erstes Fünftel, maximal 12.), bei der EM ein Top-3-Rang (erstes Sechstel, 10.) oder bei einem weiteren speziell definierten Wettkampf ein Platz im ersten Sechstel (8.). Eine B-Leistung wird erreicht bei einer WM mit einem Platz im ersten Drittel des Feldes (20.), einer EM im ersten Viertel (15.) und weiteren Wettkämpfen ebenfalls im ersten Viertel (12.).

Vor vier Jahren wurde Österreich durch 82 Sportler, 63 Herren und 19 Damen, bei den Olympischen Spielen vertreten, die wegen des Doping-Skandals um Langläufer und Biathleten immer noch einen etwas herben Beigeschmack haben. Von den 23 Medaillen eroberten die Alpinen mit 14 (4 Gold/5 Silber/5 Bronze) den Löwenanteil, an die Nordischen Kombinierer und Skispringen gingen je 3 (je 2/1/0), sowie je eine an die Rodler (Gold), Snowboarder und Langläufer (je Bronze). Für 2010 darf man auch wieder Biathlon sowie Freestyle auf der Rechnung haben. (APA)