Washington - Dem wegen versuchter Spionage in den USA festgenommenen Wissenschaftler Stewart N. droht Justizunterlagen zufolge die Todesstrafe. Die Anschuldigungen gegen den 52-jährigen Forscher seien "äußerst schwerwiegend", betont die US-Regierung in den Unterlagen, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlagen. Die Höchststrafe für den Fall eines Schuldspruchs sei die Todesstrafe. Am Donnerstag sollte ein Bundesgericht bei einer Anhörung entscheiden, ob N. weiter in Haft bleiben muss. Die Regierung warnte bei dem Beschuldigten vor einer großen Fluchtgefahr.

Der Wissenschaftler, der jahrelang für die US-Regierung gearbeitet hatte, war nach Angaben des US-Justizministeriums bereit, Informationen über die nationale Verteidigung gegen Geld zu verraten. Der Mann war von einem FBI-Ermittler überführt worden, der sich als israelischer Geheimdienstagent ausgegeben hatte. Den Angaben zufolge hatte N. rund zwei Millionen Dollar verlangt. Der Wissenschaftler schuldete dem Staat nach einer Verurteilung wegen Steuerbetrugs Anfang 2009 mehr als 250.000 Dollar.

N. war laut US-Justizministerium zwischen 1989 und 2006 Geheimnisträger und hatte regelmäßig Zugang zu geheimen Informationen und Dokumenten über die Landesverteidigung. Unter anderem habe der Verdächtige im Energieministerium, für die Weltraumbehörde NASA und das Pentagon sowie als Berater für Raumfahrt im Weißen Haus gearbeitet. (APA)