Washington - Im Afghanistan-Konflikt sind in den vergangenen drei Monaten mehr als 1000 Amerikaner verletzt und zum Teil schwer verstümmelt worden. Das ist ein Viertel der Gesamtzahl der US-Verletzten in dem Krieg gegen Terroristen und Taliban seit dem Beginn 2001, wie die "Washington Post" am Samstag unter Berufung auf das Pentagon berichtete.
Demnach sind 70 bis 80 Prozent der betroffenen Soldaten durch selbst gebaute Bomben des Gegners verwundet worden. Allein im August explodierten in Afghanistan mehr als 1000 dieser Sprengsätze oder sie wurden gefunden. Wie es weiter hieß, ist der Prozentsatz der in Afghanistan verletzten Soldaten höher als der auf dem Höhepunkt der Gewaltwelle im Irak vor zwei Jahren. Mit mindestens 55 getöteten Soldaten im Oktober verzeichneten die USA auch ihren bisher tödlichsten Monat im Afghanistan-Krieg.
Vor dem Hintergrund dieser düsteren Statistiken setzt US-Präsident Barack Obama seine Beratungen über die künftige Afghanistan-Strategie fort. Am Freitag kam er in Washington mit seinem Generalstab zusammen und bat nach Medienberichten um die Vorlage einer Reihe von "Optionen" für Truppenaufstockungen in Afghanistan.
Der US-Oberbefehlshaber vor Ort, General Stanley McChrystal, will mindestens 40.000 zusätzliche Soldaten, aber im Weißen Haus gibt es Bedenken dagegen. Den Medienberichten zufolge will Obama jetzt von seinen Topmilitärs im Einzelnen erfahren, was jeweils mit welcher Soldatenzahl erreicht werden könnte. (APA)