Die Fläche an der Rechten Wienzeile gehört der Stadt Wien und wird zur Zeit vom ÖAMTC als Parkplatz genutzt - Die SPÖ will ein Hochhaus errichten, die Anrainer wünschen sich eine Grünfläche

Foto: Eva Scholdan/Bürgerinitiative Rechte Wienzeile

"Damit wäre die letzte Chance auf eine Grünfläche im dicht verbauten Margareten verloren", sagt Christa Seewann von der Bürgerinitiative Rechte Wienzeile. Stein des Anstoßes: Auf Höhe des Naschmarktes soll ein Büroturm entstehen. Die Fläche gehört der Stadt Wien und wird derzeit vom ÖAMTC als kleiner Parkplatz genutzt. Nun soll der Platz in Baugrund umgewidmet werden.

"Es handelt sich hier bereits um ein sehr dicht verbautes Gebiet mit einer Bundesstraße. Wir Anrainer sind von Lärm und Emissionen betroffen", sagt Seewann. Das Hochhaus sei außerdem keine Fußgänger freundliche Lösung. "Wir hätten gerne eine Möglichkeit zum Verweilen, ohne Konsumieren zu müssen", sagt die Aktivistin.

Denkmalschutz

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den möglichen Verlust des kulturhistorischen Charakters des Platzes, der im Jugendstil gehalten ist: In unmittelbarer Nähe befindet sich die Otto Wagner Station, gegenüber liegen die Otto Wagner Häuser, sowie die Biedermeierensembles in der direkt angrenzenden Franzensgasse. "Der Denkmalschutz soll für den Bau aufgehoben werden und danach wieder installiert werden", sagt Seewann.

"Sowohl die politische Diskussion in der Bezirksvertretung Margareten, als auch eine im Juni dieses Jahres abgehaltene Bürgerinformationsveranstaltung ergaben, dass ein derartiges Monomentalbauwerk keine Zustimmung findet", räumt ein Sprecher des SP-Bezirkvorstehers Kurt Wimmer gegenüber derStandard.at ein. Die Margaretener SPÖ stehe jedoch einer Bebauung dieses Grundstücks mit abgeminderter Höhe von maximal 26 Metern (ursprünglich waren 29 Meter geplant) aufgeschlossen gegenüber, so der Sprecher.

Kritik der Grünen

"Margareten ist eines der dichtest verbauten Stadtgebiete Österreichs. Wir wollen auf keinen Fall ein Hochhaus", sagt Bezirksvorsteher-Stellvertreter Peter Dvorsky. Geht es nach den Grünen Margareten soll an der Stelle eine Halle mit begrüntem Dach entstehen. "Sie könnte für kulturelle Zwecke genutzt werden", sagt Dvorsky.

Gespräch mit Bezirksvorsteher

"Bezirksvorsteher Wimmer wird mit Vertretern der Bürgerinitiative ein Gespräch führen, bei dem die Fragen besprochen werden", sagt sein Sprecher. Seewann bestätigt, dass nach mehrmaligem Nachfragen von Seiten der Bürgerinitiative ein Termin am zehnten November vereinbart wurde, kritisiert jedoch: "Das ist der Tag nach dem Bauausschuss. Wir haben nun die Befürchtung, dass das zu spät ist." (Julia Schilly, derStandard.at, November 2009)