Computertomograph mit zwei Röntgenröhren - in Zukunft könnten Hunderte von Mini-Röntgenquellen in einer kreisförmigen Röhre fest installiert sein.

Foto: Siemens

Nanoröhrchen aus Kohlenstoff, aufgebracht auf Metall sind die Basis für eine neue Art der Erzeugung von Röntgenstrahlen. Diese Feldemitter werden durch Steuerelektroden einzeln aktiviert und wirken als Minielektronenquellen. Mit den emittierten Elektronen wird wie bisher üblich eine Elektrode beschossen, die beim Aufprall die Strahlung freisetzt. Der wesentliche Vorteil der Feldemitter: sie werden in weniger als einer Millionstel Sekunde aktiviert - bei herkömmlichen Röntgenquellen dauert das Auslösen mehrere Hundertstel Sekunden

Um ein 3D-Bild aus dem Körperinneren zu bekommen, rotieren heute in den besten Computertomographen zwei Röntgenröhren um den Patienten. Sie würden dann nacheinander ausgelöst, was virtuelle „Rotationszeiten" von mehr als zehn Mal pro Sekunde ergibt. Damit ließen sich schnelle Prozesse mit hoher Bildqualität beobachten, bei einer extrem niedrigen Strahlenbelastung für den Patienten. Darüber hinaus könnte man während einer Bestrahlung zur Zerstörung von Tumorgewebe gleichzeitig scharfe Röntgenaufnahmen machen. 

Rasche Gepäcksdurchleuchtung

Noch sind die neuen Röntgenquellen, an denen Siemens arbeitet, in einer frühen Entwicklungsphase - ein Gerät für medizinische Anwendungen ist erst in einigen Jahren realistisch. Deutlich früher denkbar wäre ein Einsatz für die Durchleuchtung von Gepäck an Flughäfen oder im industriellen Umfeld: Um einen hohen Durchsatz zu ermöglichen, zählt hier vor allem die Geschwindigkeit der Durchleuchtung. Und die ist bei den neuartigen Scannern schon heute sehr groß.