Bild nicht mehr verfügbar.

Österreichs Sportler des Jahres 2009: Wolfgang Loitzl und Mirna Jukic.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Mannschaft des Jahres: die ÖSV-Adler Thomas Morgenstern, Martin Koch, Wolfgang Loitzl und Gregor Schlierenzauer.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Wien - Schwimmerin Mirna Jukic und die Skispringer haben auch heuer bei der Wahl der österreichischen Sportler des Jahres abgeräumt. Jukic wurde Mittwochabend bei der "Galanacht des Sports" in Vösendorf zum dritten Mal nach 2002 und 2008 zur Sportlerin des Jahres gekürt. Bei den Herren siegte Skisprung-Weltmeister Wolfgang Loitzl, der mit seinen Teamkollegen auch die Mannschaftswertung gewann. Der Special Award ging an die Skistars Renate Götschl und Hermann Maier, die heuer ihre erfolgreichen Karrieren beendet haben. Posthum geehrt wurde auch Österreichs Jahrhundertsportler Toni Sailer.

Rund 1.500 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft, Medien und Society, darunter Bundespräsident Heinz Fischer, bejubelten die Ausgezeichneten, die von den Mitgliedern von Sports Media Austria (SMA), der Vereinigung der österreichischen Sportjournalisten, in Kooperation mit der Sporthilfe gewählt worden waren.

Dritte Dreifachsiegerin

Jukic ist nach der siebenfachen Rekordsiegerin Annemarie Moser-Pröll (1973, 1974, 1975, 1977, 1978, 1979, 1980) und Petra Kronberger (1990, 1991, 1992), beide aus dem Ski-alpin-Lager, erst die dritte Dreifachsiegerin der seit 1949 durchgeführten Wahl. Jukic hatte heuer zwei Europarekorde (100 m und 200 m Brust) aufgestellt und WM-Silber (200 m Brust) gewonnen. Die 23-jährige Wienerin setzte sich bei der Wahl klar vor Kathrin Zettel, Weltmeisterin in der alpinen Kombination, durch, Mountainbike-Gesamt-Weltcupsiegerin Elisabeth Osl musste sich mit Platz drei begnügen.

"Ich bin sehr stolz, dass man meine Leistungen nach wie vor so schätzt", erklärte Jukic, die sich betreffend Zukunft weiter bedeckt hielt. "Schauen wir mal", meinte die frisch gebackene Sportlerin des Jahres.

Erfolgreiche Titelverteidiger

Bei den Herren und mit der Mannschaft überflügelten die ÖSV-Adler so wie im Vorjahr die Konkurrenz. Loitzl trat die Nachfolge seines Teamkollegen Thomas Morgenstern an, das ÖSV-Skispringerteam verteidigte den Titel erfolgreich. Loitzl gewann als erster Österreicher seit 1999/2000 die Vierschanzentournee und erhielt in Bischofshofen fünfmal die Traumnote 20, bei der WM in Liberec holte der 29-jährige Steirer Gold von der Normalschanze und mit der Mannschaft. Loitzl siegte denkbar knapp vor seinem Teamkollegen Schlierenzauer, der den vergangenen Weltcup dominiert und mit 13 Siegen und 2.083 Punkten jeweils einen neuen Rekord aufgestellt hatte, und Slalom-Olympiasieger Manfred Pranger. 56 Punkte trennten die beiden Adler, Schlierenzauer lag bei den ersten Plätzen mit 90:82 sogar vor Loitzl.

"Enge Kiste" zwischen Loitzl und Schlieri

"Es ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich, weil ich das geschafft habe nach den langen Jahren, wo ich weit weg war", erklärte Loitzl, der sich im Vorfeld selbst zum Favoriten erklärt hatte und sich vor seinem Teamkollegen sah. Immerhin hätte er zwei von drei Höhepunkten gewonnen, Schlierenzauer als Sieger wäre für ihn laut Tiroler Tageszeitung "fragwürdig" gewesen. "Wenn man im Spitzensport ist, hat man die Sportlerwahl immer im Hinterkopf, und wenn man nominiert ist, will man auch gewinnen. Es war eine enge Kiste zwischen mir und Schlieri. Ich bin in einem Alter, wo es nicht mehr so viele Möglichkeiten gibt. Ich denke, der Gregor ist mir nicht böse", sagte Loitzl.

Schlierenzauer nahm seinen zweiten Platz gefasst hin und zeigte sich "mit der Mannschaftsauszeichnung sehr zufrieden. Ich war überrascht, hätte eher das Formel-1-Team auf dem obersten Treppchen gesehen. Ich bin sicher nicht zu jung. Ich werde versuchen die, die mich nicht gewählt haben, nächstes Jahr zu überzeugen", sagte der Tiroler.

Bei der seit 1978 durchgeführten Mannschafts-Wertung gelang den Skispringern erst zum dritten Mal (1978/79 durch das Fußball-Nationalteam und 2002/03 durch die Nordischen Kombinierer) eine Wiederholung des Vorjahressieges. Die Springer siegten vor den Biathleten und Rapid Wien. Aufsteigerin des Jahres wurde in einer Publikumswahl die 16-jährige Johanna Ernst, jüngste Kletter-Weltmeisterin der Geschichte. Wie es sich für einen Teenager gehört, ging Ernst via eMail und Facebook auf Stimmenfang, 13.184 wählten schließlich die Salzburgerin. Sie gewann vor Biathlon-Weltmeister Dominik Landertinger (10.523) und Fußballer Marko Arnautovic (1.736). Die Gewinner bekamen je eine acht Kilogramm schwere Trophäe.

Geehrt wurde davor auch APA-Fotograf Robert Jäger, der mit seinem Bild vom spektakulären Sturz des Schweizers Daniel Albrecht in Kitzbühel den mit 2.000 Euro dotierten Sportjournalisten-Preis gewonnen hat.  (APA)