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Am 28. Oktober kamen bei einem Anschlag auf das Gästehaus der UNO in Kabul fünf Menschen ums Leben.

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Überreste einer kugelsicheren Weste und ein Helm im Gästehaus der UNO in Kabul.

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Kabul/Islamabad- Nach dem tödlichen Angriff auf UN-Mitarbeiter in Kabul ziehen die Vereinten Nationen mehr als die Hälfte ihres ausländischen Personals vorübergehend aus Gefahrenzonen in Afghanistan ab. UN-Sprecher Aleem Siddique sagte am Donnerstag, bis zu 600 der rund 1000 internationalen UN-Mitarbeiter würden für einige Wochen innerhalb Afghanistans an sicherere Plätze verlegt oder ganz außer Landes gebracht. Der UN-Sondergesandte Kai Eide sagte, die Verlegung werde die Arbeit der Vereinten Nationen in Afghanistan nicht negativ beeinflussen. Eide betonte: "Wir sprechen nicht über einen Abzug und wir sprechen nicht über Evakuierung."

Die Vereinten Nationen ziehen damit die Konsequenz aus einem Angriff auf ihr Gästehaus im Zentrum der afghanischen Hauptstadt, bei dem in der vergangenen Woche fünf UN-Mitarbeiter getötet worden waren. Die Mehrheit der UN-Mitarbeiter ist in mehr als 90 Gästehäusern in Kabul untergebracht. Diese sollen jetzt nach Angaben Siddiques zum Teil zusammengeführt und in größeren gesicherten Geländen untergebracht werden.

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Der UN-Verantwortliche Eide fügte hinzu, die UN verschärften mit den Maßnahmen die Sicherheitsvorkehrungen für ihre Mitarbeiter. Eide sagte, beim Großteil des von den Verlegungen betroffenen Personals handle es sich um unterstützende Mitarbeiter, die "nicht an vorderster Front" stünden. Er habe die Vereinten Nationen in New York um zusätzliche Mittel zum Schutz der Mitarbeiter in Afghanistan gebeten. Bei einem Besuch in Kabul am vergangenen Montag hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon betont, die Vereinten Nationen würden ihre Arbeit in Afghanistan trotz des jüngsten Terroranschlags fortsetzen.

Die Taliban hatten sich zu dem Angriff Woche bekannt, den sie als Beginn ihrer Operation gegen die inzwischen abgesagte Stichwahl um das Präsidentenamt bezeichneten. Die Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA), die rund 5500 Menschen beschäftigt, unterstützte die Wahl maßgeblich. Nach dem Anschlag hatten die Behörden sechs Extremisten festgenommen. Geheimdienstchef Amrullah Saleh hatte gesagt, bei den Angreifern habe es sich um Pakistanis gehandelt. Drahtzieher der Tat sei eine afghanische Aufständischen-Gruppe mit Verbindungen zum Terrornetz Al Kaida gewesen. (APA/Reuters)