Dem US-Mobilfunkzulieferer Qualcomm setzt die schwache Nachfrage nach Handys in der Wirtschaftskrise weiter zu. Im vierten Geschäftsquartal sei der Überschuss binnen Jahresfrist um knapp neun Prozent auf 803 Millionen Dollar (544 Mio. Euro) gefallen, teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Analysten hatten dagegen einen Gewinn auf Vorjahresniveau erwartet. Der Umsatz ging um 18 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar zurück. 2008 hatte der Rivale von Texas Instruments allerdings noch von einer Sonderzahlung von Nokia über 560 Millionen Dollar profitiert.

Skeptisch

Qualcomm-Finanzchef Bill Keitel blickte skeptisch in die Zukunft. Er erwarte, dass die Kunden des Konzerns 2010 ihre Handys seltener aufrüsten würden als noch in diesem Jahr. Der Markt benötige Zeit, um sich von der weltweiten Rezession zu erholen. "Wir erleben einen langsameren Aufschwung als in früheren Rezessionen", sagte Keitel. Für das Gesamtjahr peilt Qualcomm einen Gewinn je Aktie von 2,10 bis 2,30 Dollar an und damit weniger als von Analysten vorhergesagt. Auch die Umsatzprognose des Unternehmens liegt mit einer Spanne zwischen 10,5 bis 11,3 Milliarden Dollar unter den Erwartungen von Branchenexperten.

Trotz der enttäuschenden Bilanzdaten legten die Qualcomm-Aktien nachbörslich zu. Anleger zeigten sich erfreut darüber, dass der Mobilfunkzulieferer ein Schlüsselgeschäft mit dem weltgrößten Speicherchiphersteller Samsung ausweitet.

(APA/Reuters)