Berlin - GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster hat den Mutterkonzern für die Absage des Opel-Verkaufs kritisiert. "So ein plötzlicher Schwenk ist kaum nachzuvollziehen", sagte Forster "Bild am Sonntag" und "Auto Bild" laut Vorabmeldung vom Donnerstag. Er hätte sich gewünscht, "dass es zu einem ganz anderen Ergebnis kommt", betonte Forster.
Auch er habe keine Erklärung für das Vorgehen von General Motors in den USA und wisse auch nicht, wie es weitergehe. Auf die Frage, wie das neue Sanierungskonzept für Opel aussieht, sagte Forster: "Ich weiß es nicht. Das müssen wir in den nächsten Tagen erarbeiten. Ich glaube, die wichtigen Herren, die das entschieden haben, wissen es selbst nicht."
Der deutsche Wirtschaftsminister Rainer Brüderle griff den GM-Konzern für dessen Vorgehensweise an. "Soziale Marktwirtschaft lebt auch von Fairness und vom Umgang miteinander", sagte Brüderle den Blättern. Die Kanzlerin habe auf dem Rückweg aus den USA erfahren, dass der von ihr befürwortete Verkauf von Opel an Magna nicht zustande kommen werde. "Stil hat man oder hat man nicht. Das ist offenbar der Stil, den man in Detroit anpackt."
Jetzt sei der "weitere Fortgang völlig offen", erklärte der FDP-Politiker. Er bekräftige die Forderung, dass sich Opel erneuern müsse: "Opel muss sich restrukturieren, muss sich erneuern. Es ist viel Zeit schon verloren gegangen, durch viele Diskussionen. Das kostet viel Geld, viele Chancen." Jetzt müssten wieder neue Konzepte vorgelegt werden. (APA/AP)