Warschau - Polen will erstmals ungenutzte Verschmutzungsrechte an ein anderes Land verkaufen. Ein Abkommen über den Verkauf von Emissionszertifikaten für Kohlendioxid (C02) an Spanien soll bei den polnisch-spanischen Regierungskonsultationen am kommenden Montag (9. November) unterzeichnet werden, teilte das polnische Umweltministerium mit.

Polen werde durch den Verkauf 25 Mio. Euro verdienen, so der polnische Umweltminister Maciej Nowicki. Das Geld soll für den Umweltschutz eingesetzt werden, etwa für die Reduzierung der Treibhausgase. Laut Nowicki soll in zwei Wochen ein ähnliches Abkommen mit Irland unterzeichnet werden. Auch Japan sei am Geschäft interessiert, berichtete das polnische Fernsehen TVP.

Überschuss wird verkauft

Im Kyoto-Protokoll hatte sich Polen verpflichtet, bis 2012 seine CO2-Emissionen um sechs Prozent gegenüber 1988 zu reduzieren. Wegen des Produktionsrückgangs infolge der Wirtschaftskrise sowie der Umstrukturierung der Schwerindustrie konnte das mitteleuropäische Land den CO2-Ausstoß tatsächlich um rund 30 Prozent einschränken. Den Überschuss an Emissionsrechten kann Polen nun verkaufen. Umstritten innerhalb der EU ist, ob der Handel mit Verschmutzungsrechten auch nach 2012 fortgesetzt werden soll. (APA)