Das zwischen ORF-Geschäftsführung und Betriebsrat ausverhandelte Sparprogramm ist am Donnerstag vom Stiftungsrat mit großer Mehrheit abgesegnet worden. 32 Stiftungsräte stimmten für das Paket, das unter anderem eine Nulllohnrunde 2010 sowie Einschnitte in bestehende Alt-Verträge vorsieht und dem ORF in Summe Einsparungen von 22 Millionen Euro bringt. Zwei Räte votierten dagegen, einer enthielt sich.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zeigte sich nach der Plenarsitzung erfreut über die große Zustimmung zu dem Paket, mit dem "erstmals seit Jahrzehnten tiefgreifende Schritte gesetzt werden".

Den Finanzbericht über das dritte Quartal haben die Stiftungsräte laut Wrabetz zur Kenntnis genommen. Laut aktuellem Finanzplan wird das Konzern-EGT des ORF heuer bei einem Minus von knapp über 53 Millionen Euro liegen. Im dritten Quartal lag man 2,2 Millionen Euro unter Plan. Für das Handshake-Programm stellt der Sender rund 37 Millionen Euro zur Verfügung, erspart sich dadurch laut Wrabetz in den nächsten vier Jahren aber mehr als 100 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote des ORF wird mit Jahresende bei 18 Prozent liegen.

Bis Ende nächster Woche gelte es nun für das nächste Jahr ein zusätzliches Sparpotenzial von 18 Millionen Euro - etwa bei den Sachkosten - ausfindig zu machen. Wrabetz muss am 15. November den Finanzplan 2010 verschicken, in dem laut Stiftungsratsvorgabe eine schwarze Null erreicht werden soll. Dafür muss der ORF mehr als 80 Millionen Euro einsparen, 78 Prozent dieses Sparvolumens seien bereits fixiert, sagte der Generaldirektor. (APA)