Paris - US-Präsident Barack Obama als Schlusslicht, der Regierungschef des Pazifikstaats Tuvalu an der Spitze und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel im Mittelfeld - die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat eine Rangliste von elf Staats- und Regierungschefs aufgestellt, in der diese nach ihren Leistungen in der Klimapolitik bewertet werden. Die Rangliste entlarve den Widerspruch zwischen den "Sonntagsreden" der Politiker und ihrem tatsächlichen Einsatz, heißt es auf der am Donnerstag wenige Wochen vor dem Weltklimagipfel in Kopenhagen im Internet veröffentlichten Rangfolge.

Hinter dem Regierungschef von Tuvalu, Apisai Ielemia, landet überraschend auf Platz zwei der chinesische Staatschef Hu Jintao. "China hat große Anstrengungen mit Blick auf Kopenhagen unternommen", erklärte Greenpeace zur Begründung. In den vergangenen Jahren habe China "auf spektakuläre Weise" im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz Fortschritte gemacht.

"Besonders schlimm"

US-Präsident Obama findet sich in der Greenpeace-Liste auf dem letzten Platz wieder. Zur Begründung heißt es, es sei "besonders schlimm", dass "Präsident Obama mit allen Mitteln versucht, ein internationales Abkommen aufzuweichen". Dabei zeige er mit dem Finger auf die Schwellenländer, um von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken.

Zur Klimapolitik der nur auf Platz sechs gelandeten deutschen Bundeskanzlerin heißt es, die Zeiten, zu denen Deutschland Vorreiter beim Umweltschutz gewesen sei, seien lange vorbei. Begründet wird dies mit Merkels Weigerung, den Entwicklungsländern zum jetzigen Zeitpunkt konkrete Finanzzusagen beim Klimaschutz zu machen, sowie ihrer Abkehr vom Atomausstieg. (APA)