Maputo - Drei Wochen nach dem Beginn einer tiefen Regierungskrise in Simbabwe hat Ministerpräsident Morgan Tsvangirai den Boykott der Einheitsregierung mit Staatschef Robert Mugabe vorerst beendet. "Wir haben unseren Rückzug von der Regierung ausgesetzt", sagte Tsvangirai am Donnerstag nach einem regionalen Krisengipfel in Mosambik.

In den kommenden zwei Wochen sollten Vertreter der verschiedenen Parteien Lösungen für die Probleme finden. Spätestens in 30 Tagen müssten alle strittigen Fragen ausgeräumt sein, forderte Tsvangirai, ohne allerdings mit einer konkreten Konsequenz für den Fall des Scheiterns der Gespräche zu drohen.

Festnahme

Tsvangirai teilt sich seit Februar die Macht in Simbabwe mit seinem Rivalen Mugabe. Mitte Oktober unterbrach er die Zusammenarbeit, nachdem sein enger Vertrauter Roy Bennett wegen Terrorismus-Verdachts festgenommen worden war. Die Arbeit des Regierungsbündnisses wird auch durch Streitigkeiten über die Vergabe wichtiger Posten behindert. Der Krisengipfel wurde von der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) organisiert, die auch schon die Machtteilung in Simbabwe vermittelt hatte.

Tsvangirais Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) hatte die Parlamentswahlen vom März 2008 gewonnen und auch den Sieg bei der gleichzeitig abgehaltenen Präsidentschaftswahl beansprucht. Mugabe ließ jedoch einen international umstrittenen zweiten Wahlgang abhalten, den Tsvangirai aus Protest gegen die massive Einschüchterung seiner Anhänger boykottierte.(APA)