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Über die Besucheranzahl der Haider-Ausstellung in Kärnten ist man sich uneinig. Das Wrack wollte man dann doch nicht ausstellen.

Foto: APA/Foeger

Klagenfurt - Vor vier Wochen, am 9. Oktober, ist die Ausstellung über Jörg Haider im Bergbaumuseum Klagenfurt eröffnet worden. Der Zulauf zur Schau, die von vielen als "Jubelausstellung" kritisiert wird, hält sich bisher aber in engen Grenzen. Klagenfurts BZÖ-Kulturstadtrat Albert Gunzer spricht von 4000 bis 5000 Besuchern, die bisher registriert worden seien. Laut Rathaus soll die tatsächliche Besucherzahl aber weit darunter liegen, und zwar bei unter 2000.

"Kein Misserfolg"

Gunzer wies diese Darstellung zurück, er sagte am Freitag: "Die von mir genannten Zahlen sind jene, die ich vom Bergbaumuseum erhalte." Als Misserfolg will er den Mangel an Interesse nicht interpretiert wissen. Er sei mit der Besucherzahl sehr zufrieden, erklärte er. Bei der Eröffnung hatte man noch damit gerechnet, in den ersten Tagen auf 5000 Besucher zu kommen und Pläne präsentiert, wonach maximal 400 Personen gleichzeitig in die Räumlichkeiten gelassen werden dürften.

Damals war auch vom Ziel von insgesamt 70.000 Besuchern bis zum 26. Jänner die Rede, was Gunzer jetzt dementiert: "Wir haben gesagt, wir rechnen mit 70.000, wenn wir das Wrack ausstellen, was wir dann aber nicht gemacht haben." Zumindest Ausstellungsmacher Gerhard Finding, Leiter des Bergbaumuseums, sprach aber noch bei der Eröffnung dezidiert von 70.000 Besuchern, mit denen gerechnet werde. Gunzer spricht jetzt von "30.000 bis 40.000 Besuchern". Um diese Zahl zu erreichen, müssten allerdings für die restliche Laufzeit mehr als 500 Gäste täglich ins Museum pilgern, für insgesamt 70.000 Besucher müssten an die 1000 Personen täglich Eintrittskarten lösen.

Skulptur noch nicht aufgetaucht

Noch nicht aufgetaucht ist auch die angekündigte Skulptur, die vor dem Museum aufgestellt werden soll. Es handelt sich um einen 3,40 Meter hohen Block aus schwarzem Granit, der von fünf bronzenen Händen umfasst werde, womit das Verbindende Haiders symbolisiert werden soll. Gunzer dazu: "Jene Unternehmensgruppe, die diese Idee hatte, hat mir erklärt, dass es Verzögerungen gegeben hat." In der kommenden Woche gebe es ein Gespräch, bei dem der Termin für die Aufstellung der Skulptur festgelegt werden soll, kündigte der BZÖ-Vizebürgermeister an.

Unklar ist auch noch, ob die Haider-Schau, deren Laufzeit an sich bis 26. Jänner begrenzt ist, als permanente Ausstellung weitergeführt werden soll. Darüber werde man im Jänner entscheiden, sagte Gunzer.

Marterl noch immer geschmückt

Das am 11. Oktober, dem ersten Todestag Haiders, an der Unfallstelle errichtete Marterl ist indes weiterhin ständig mit Kerzen geschmückt und hat offenbar auch schon Eingang in das offizielle Besuchsprogramm des Landes für Gäste gefunden. Laut Landespressedienst wird nämlich BZÖ-Landeshauptmann Gerhard Dörfler am Montag (14.30 Uhr) mit Tirols Altlandeshauptmann und jetzigem ÖVP-Landtagspräsidenten Herwig van Staa der Gedenkstätte einen Besuch abstatten. (APA)